Poesiefestival latinale

latinale 17 © latinale

Mi, 24.05.2023

19:00 Uhr – 20:30 Uhr

Online Goethe-Institut Madrid

Photosynthetisch } Symbiotisch } Geerdet

Das internationale Berliner Poesiefestival Latinale ist mobil und verbindet in seiner 17. Ausgabe Madrid mit Berlin.

Am 24. Mai macht die Latinale im Goethe-Institut Madrid Station. Mit dabei sind die Dichterinnen Eliana Hernández und Roxana Crisólogo aus Madrid und Marion Poschmann und Silke Scheuermann, live dazugeschaltet aus Deutschland. Die Veranstaltung, moderiert von der Literaturkritikerin und Verlegerin Cecilia Dreymüller, wird live auf unserem YouTube-Kanal übertragen.
Latinale — Link zur Live-Übertragung Unter dem Titel „Mit Pflanzen denken – Pensar con plantas“ erkundet es 2023 die Möglichkeiten einer (anti-)anthropozänischen Poesie: wie steht das dichterische Wort gegen Umweltzerstörung und Artenschwund auf. Wir stellen Texte der lateinamerikanischen und deutschen Lyrik vor, die sich mit der Präsenz von Pflanzen, sowie mit den Industrieruinen und dem Industriemüll des 20. Jahrhunderts befassen. 
 

Roxana Crisólogo

Roxana Crisólogo © Univ. Norte | Trujillo Buelva Sie wurde 1966 in Lima geboren, studierte Soziologie und Literatur in Peru und anschließend Jura in Helsinki, wo sie seitdem lebt. Die Dichterin, Aktivistin und Kulturmanagerin ist eine der führenden Vertreterinnen der gegenwärtigen peruanischen Poesie die in mehrere Sprachen übersetzt wurde. Seit dem Erscheinen ihres ersten Gedichtbandes Abajo sobre el cielo ("Unten auf dem Himmel") im Jahr 1999 hat sie zahlreiche Werke veröffentlicht, darunter Ludy D (2006), Trenes (2010) und Kauneus - La belleza (2021). Im Jahr 2023 hat sie, angesichts der Fällung des trockenen Regenwalds, mit der Komposition eines Gedichtzyklus über Bäume begonnen.

Eliana Hernández

Eliana Hernández © Zaidenwerg Geboren 1989 in Bogotá, lebt zur Zeit in Ithaka (New York), wo sie an der Universität unterrichtet.  Die Anthropologin und Dichterin publizierte im Jahr 2020 ihren ersten Gedichtband La mata in Kolumbien (Laguna Libros/Cardumen). Darin ist der „Monte“ (die ‚Wildnis‘) Zeuge zweier Massaker in den Montes de María – ein polyphoner Bericht über eine Gräueltat, die im Jahr 2000 von Paramilitärs begangen wurde. Der „Monte“ legt sich über die von der Gewalt aufgerissene Leere. Die Autorin wurde für La mata mit dem Premio Nacional de Poesía 2021 ausgezeichnet.

Marion Poschmann

Marion Poschmann © Frank Mädler Die 1969 in Essen geborene Lyrikerin, Romanautorin und Essayistin studierte Germanistik, Philosophie und Slawistik. Ihr Gedichtband Geistersehen wurde 2011 mit dem renommierten Peter-Huchel-Preis für deutschsprachige Lyrik und dem Ernst Meister-Preis für Lyrik ausgezeichnet. Sein Gedichtband Nimbus wurde u. a. mit dem Bremer Literaturpreis 2021 ausgezeichnet. Im selben Jahr veröffentlichte sie den Essayband Laubwerk. Außerdem hat die Autorin zwei Romane veröffentlicht: Die Sonnenposition (2013) und Die Kieferninseln (2017). In Marion Poschmanns Lyrik kristallisiert sich ein enzyklopädisches Wissen in sehr subtilen, transparenten poetischen Formen, die Themen wie den Menschen im Angesicht der zerstörten Natur oder den Klimawandel aufgreifen.

Silke Scheuermann

Silke Scheuermann © Dirk Skiba Geboren 1973 in Karlsruhe (Baden-Württemberg), studierte sie Theaterwissenschaft und Germanistik in Frankfurt und Paris. Heute wird sie für ihre Lyrik ebenso geschätzt wie für ihre Belletristik und Literaturkritik. Für ihr literarisches Debüt, den Gedichtband Der Tag an dem die Möwen zweisprachig sangen, erhielt sie 2001 den Leonce-und-Lena-Preis. Im Jahr 2014 wurde sie für ihr Gesamtwerk mit dem Hölty-Preis für Lyrik ausgezeichnet. Ihr erstes ins Spanische übersetztes Buch, der Roman La hora entre el perro y el lobo, wurde mit dem Grimmelshausen-Preis ausgezeichnet. Scheuermanns ehrgeiziges Werk ist eines der wenigen, das sich auf poetische Weise mit der conditio humana im Zeitalter von künstlicher Intelligenz und genetischer Manipulation auseinandersetzt.

Cecilia Dreymüller

Cecilia Dreymüller © Dreymüller Geboren 1962 in Nohn (Rheinland-Pfalz), promovierte sie in Hispanistik mit Schwerpunkt auf deutscher und mitteleuropäischer Literatur. Sie ist Übersetzerin und Literaturkritikerin für die Süddeutsche Zeitung, den Deutschlandfunk, Avui, Revista de Occidente und Revista de libros und schreibt regelmäßig für die Kulturbeilage Babelia (El País). Auf Spanisch veröffentlichte sie u.a. Confluencias. Antología de la mejor narrativa alemana actual (2014). Im Jahr 2017 gründete sie den Tresmolins Verlag, der sich der Verbreitung deutschsprachiger Literatur widmet.

 

festival latinale

Die Latinale ist eine der wichtigsten europäischen Plattformen für aktuelle lateinamerikanische und karibische Poesie. Von Rike Bolte kuratiert, wird das Festival vom spanischen Kulturinstitut Instituto Cervantes Berlin ausgerichtet. Jedes Jahr veranstaltet die Latinale Lesungen, Gespräche und Performances in Berlin und anderen deutschen Städten. Die Latinale setzt auf verschiedene Formate: Lesungen, Interventionen im öffentlichen Raum, öffentliche Übersetzungsworkshops sowie Seminare und interkulturelle Begegnungen mit deutschsprachigen Autor:innen. Ab dem Jahr 2020 kamen neue Formate wie Lesungen im Livestream und im Radio aus den verschiedensten Ländern mit einem weltweiten Publikum hinzu.

Das 2006 in Berlin gegründete Poesiefestival Latinale 2023 startet auf dem Internationalen Kongress ökologischer Geisteswissenschaften an der Universidad Autónoma in Madrid. 

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