Regie: Rainer Werner Fassbinder, Deutschland 1981, Farbe, 115 Minuten
Die Leidenschaft eines seriösen Bürgers für eine unseriöse Frau als Ausgangspunkt für eine böse Geschichte, angesiedelt in einer Kleinstadt: Ein idealistischer Baudezernent verliebt sich und hat lange keine Ahnung, dass die junge Frau die käufliche Geliebte eines Bauunternehmers ist.
„Lola“ ist Rainer Werner Fassbinders Neuinterpretation des Romans „Professor Unrat“ von Heinrich Mann. Diese literarische Vorlage wurde berühmt durch Josef von Sternbergs Film „Der blaue Engel“ mit Marlene Dietrich in der Hauptrolle. Fassbinder verlegt die Geschichte aus den zwanziger Jahren in die Zeit des deutschen Wirtschaftswunders der späten fünfziger Jahre. Auch seine Version dreht sich um ein dramatisches Trio aus idealistischem Staatsdiener, korruptem Immobilienhai und „femme fatale“.
Verkörpert werden diese von den späteren Weltstars Armin Müller-Stahl, Mario Adorf und Barbara Sukowa. Zu der für Fassbinder typischen drastischen Erzählweise und einer melodramatischen Grundstimmung kommt bei „Lola“ ein weiteres Element hinzu: eine Portion schwarzer Humor.
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