Künstlerische Intervention und Gespräch 60 Jahre Goethe-Institut Madrid: José Iges - Dedicatorias [Widmungen]

Foto Dedicatorias © José Iges

Montag, 20.02.2017, 19.30 Uhr

Goethe-Institut Madrid

Klangkunst aus spanischer und deutscher Perspektive

Wir werden 60! - und im Laufe des Jahres feiern wir dieses Jubiläum mit verschiedenen thematischen Veranstaltungen. In diesem Rahmen laden wir ein zu einem Abend rund um das Thema Klangkunst: José Iges präsentiert eine Auswahl seiner Dedicatorias, und im Anschluss an die künstlerische Intervention wird er an einer Gesprächsrunde mit den renommierten Experten Miguel Álvarez-Fernández, María de Alvear, Götz Naleppa und Raquel Rivera, die das Gespräch moderiert, teilnehmen. 

DEDICATORIAS ist eine Reihe von 60 Sound-Arbeiten mit einer Dauer von je 1 Minute, die José Iges zwischen 2013 und 2015 realisiert hat. Die Liste der Widmungen ist weder erschöpfend noch kann sie dies sein. Es ist subjektive Kunst, die sehr verschiedene Techniken, Einflüsse und Materialien umfasst: Klangüberreste, erleuchtet in ihrer Konfrontation, Metamorphose und Mischung, die das Drama der Träger und Medien aktualisieren und hinterfragen. Darunter ist das Radio die vorrangige Referenz. In diesen Miniaturen gibt es Raum für den Humor, die Ironie, die Abstraktion, den Prozess, die Elegie, das Spiel, das Unerwartete. Und auch für eine Melancholie, die sich ab einer gerade wiedererlangten Erinnerung aufdrängt.

Mit den Dedicatorias nimmt José Iges explizit und implizit Bezug auf bedeutende Vertreter der zeitgenössischen Kunstszene in Deutschland und Spanien: Wolf Vostell, Christina Kubisch, Ben Patterson, LUGAN, Zaj, Boris Groys, Götz Naleppa, Marcus Gammel, María de Alvear, Udo Serke, Concha Jerez, Isidoro Valcárcel Medina oder Esther Ferrer, aber auch auf wichtige Künstler und Komponisten aus aller Welt wie John Cage, Philip Corner oder Luc Ferrari, um nur einige zu nennen.

Jose Igés wird uns im Goethe-Institut durch eine Auswahl seiner Dedicatorias führen - in Form von presentac(c)iones [Präsenta(k)tionen], wie José Iges es bezeichnet: Eine sehr persönliche, intime Vortrags-Konzert-Performance.

Anschließend wird die von María de Alvear herausgegebene CD Dedicatorias im Rahmen einer Diskussionsrunde mit spanischen und deutschen Klangkunstexperten präsentiert. Neben José Iges und María de Alvear sind Miguel Álvarez-Fernández, Götz Naleppa sowie Raquel Rivera Fernández als Moderatorin zu Gast.
 

JosÉ IgEs

Foto José Iges © José Iges José Iges ist Komponist und Künstler in verschiedenen Disziplinen, sowie Ingenieur und Doktor der Kommunikationswissenschaft. Zwischen 1985 und 2008 leitete er das Radioprogramm “Ars Sonora” beim RNE (Radio Nacional de España). Als Gründungsmitglied der “Ars Acustica“ der Europäischen Rundfunkunion koordinierte er diese Gruppe von 1999 bis 2005. Bereits 1989 beginnt die Zusammenarbeit mit der Künstlerin Concha Jerez. Gemeinsam realisieren sie verschiedene Projekte wie Installationen, Performances, intermediale Konzerte, Radioarbeiten und vieles mehr. Zudem organisiert Iges regelmäßig Konferenzen, Workshops und Ausstellungen zur Klang- und Radiokunst. Darüber hinaus ist er als Essayist, Produzent sowie  Veranstalter und Kurator für Ausstellungen und Events in diesen Bereichen tätig.

Miguel álvarez-Fernández

Foro Miguel Álvarez-Fernández © Miguel Álvarez-Fernández / Ars Sonora Miguel Álvarez-Fernández studierte Komposition in Spanien und Deutschland und Rechtswissenschaften an Universidad Complutense. Er war Fellow an der Residencia de Estudiantes in Madrid (2002-2005) und Gastprofessor an der TU Berlin. Seine Kompositionen sind u. a. in Madrid, an der Kunstfakultät der Universität Cuenca, beim Festival PING, bei den Filmfestspielen in Cannes, an der TU Berlin, im Klang-Körper-Festival in Köln, der International Computer Music Conference in Kopenhagen, in der Eyebeam Galerie in New York vorgestellt worden. Er kuratierte Kunstprojekte und Konzerttourneen und realisierte Soundinstallationen, Kunstwerke im öffentlichen Raum, Performances und experimentelle Radiostücke. Seit 2008 leitet er die wöchentliche Sendung Ars Sonora (RNE) und lehrt zudem seit 2012 an der Universidad Europea de Madrid (UEM) im Studiengang Creación musical (Musikkreation).

María De Alvear

Foto María de Alvear ©Berthold Wegner Die spanisch-deutsche Komponistin Maria de Alvear wurde in Madrid geboren, sie lebt seit mehr als 35 Jahren in Köln. Früh mit dem Bernd-Alois-Zimmermann-Preis der Stadt Köln ausgezeichnet, studierte sie Neues Musiktheater bei Mauricio Kagel. Seit 1998 arbeitet Maria regelmäßig mit ihrer Schwester, der Videokünstlerin Ana de Alvear zusammen. Ihre meist interdisziplinär und multimedial angelegten Werke werden weltweit von renommierten Interpreten wie dem Ensemble Modern, Basel Sinfonietta, Ensemble Musikfabrik und dem Orchester des Hessischen Rundfunks u.v.a. aufgeführt. 2014 wurde sie mit dem Spanischen Musikpreis in der Kategorie Komposition ausgezeichnet.

Götz naleppa

Foto Götz Naleppa © Götz Naleppa Götz Naleppa studierte Theaterwissenschaften, Germanistik und Kunstgeschichte in Berlin und Madrid, 1970 Promotion an der Freien Universität Berlin. 5 Jahre Regieassistent am Schiller-Theater, Berlin. Freie Arbeit als Regisseur für Theater und Hörspiel, als Autor und Übersetzer. Ab 1970 Regisseur und Dramaturg in der Hörspielabteilung von RIAS-Berlin. 1977 Chefdramaturg der Hörspielabteilung des Südwestfunks, Baden-Baden, 1978 Rückkehr zum RIAS-Berlin. In den 70er Jahren war Naleppa maßgeblich an der Entwicklung des Originaltonhörspiels und des Kunstkopfhörspiels beteiligt. In den 80er Jahren Hinwendung zu musikalischen und experimentellen Hörspielformen sowie zur Klangkomposition. Von 1994 bis 1996 Aufbau der Hörspielabteilungen von Deutschlandradio als Hörspielleiter der Funkhäuser in Köln und Berlin. Seit 1996 Regisseur und Dramaturg für Deutschlandradio Berlin / Deutschlandradio Kultur sowie als freier Regisseur, als Übersetzer und Autor/Komponist. Seit 2008 ist er freiberuflich als Regisseur, Medienkünstler und Übersetzer tätig. Seine Hörspielinszenierungen wurden vielfach ausgezeichnet.

Raquel Rivera Fernández

Foto Raquel Rivera © Raquel Rivera Raquel Rivera absolvierte ein Konzertdiplom für Violine, Diplom der Rechtswissenschaften sowie einen Master in Kulturrecht. Sie ist Geigerin, Kulturmanagerin, Dozentin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Interuniversitären Institut für Kulturelle Kooperation (Universidad Carlos III/UNED). Darüber hinaus leitet sie das Bildungsabteilung Aula in der Kanzlei Gabeiras & Asociados und ist verantwortlich für die Kommunikation der Abteilung Kulturrecht. In Madrid und Berlin hat sie Meisterkurse in Violine absolviert und war Stipendiatin der Real Academia en España in Rom. Sie blickt auf eine lange Karriere als Solistin zurück, in der sie sich vor allem auf zeitgenössische Musik spezialisert hat. Sie hat an der Musikhochschule in Santiago de Compostela und in der Musikschule Berlin-Reinickendorf unterrichtet. In Zusammenarbeit mit renommierten internationalen Institutionen und herausragenden Künstlern hat sie zahlreiche Kulturveranstaltungen organisiert. Seit 2010 ist sie Gründerin und künstlerische Leiterin des spanisch-deutschen Klangkunstfestivals FASE.
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