Wim Wenders Retrospektive

Wim Wenders Portrait ®PeterLindbergh2015

Juni - November, Filmoteca de Andalucía

Die Filmoteca de Andalucía präsentiert an ihren beiden Standorten Almería und Granada eine dem Filmemacher Wim Wenders gewidmete Retrospektive und zeigt von Juni bis November eine Auswahl aus dessen umfangreicher Filmografie.

Wim Wenders (geb. 1945) ist als einer der Vorreiter des Neuen Deutschen Films der 1970erJahre international bekannt geworden und gilt als einer der wichtigsten Vertreter des deutschen Kinos der Gegenwart. Neben vielfach preisgekrönten Spielfilmen umfasst sein Werk als Drehbuchautor, Regisseur, Produzent, Fotograf und Autor auch zahlreiche innovative Dokumentarfilme, weltweite Fotoausstellungen und zahlreiche Bildbände, Filmbücher und Textsammlungen. Er lebt und arbeitet zusammen mit seiner Frau Donata Wenders in Berlin.

Wim Wenders studierte Medizin und Philosophie, bevor er 1966 nach Paris ging, um dort Malerei zu studieren. Neben seiner Lehrzeit im Studio des Grafikers und Kupferstechers Johnny Friedlaender verbrachte er aber die Nachmittage und Abende in der Cinémathèque Francaise. Dieser „crash-Kurs in der Geschichte des Kinos“ wurde zur wichtigen Bildungsphase, und Wenders begann über Film als „Fortführung der Malerei mit anderen Mitteln“ nachzudenken.
 
Seine Laufbahn als Filmemacher begann 1967, als Wenders sich an der neu gegründeten Hochschule für Film und Fernsehen in München einschrieb. Parallel zu seinen Studien an der HFF arbeitete er von 1967 bis 1970 auch als Filmkritiker. Zu dieser Zeit hatte er schon verschiedene Kurzfilme gedreht. Unmittelbar nach seinem Hochschulabschluss gründete er zusammen mit fünfzehn anderen Regisseuren und Autoren 1971 den Filmverlag der Autoren, ein Filmverleih des deutschen Autorenfilms, der Produktion, Rechteverwaltung und Vertrieb eigener Filme organisierte.

Nach seinem Erstlingsfilm außerhalb der Hochschule DIE ANGST DES TORMANNS BEIM ELFMETER (1971) drehte Wenders die Roadmovie-Trilogie ALICE IN DEN STÄDTEN (1973), FALSCHEBEWEGUNG (1974) und IM LAUF DER ZEIT (1975), in der sich die Protagonisten unter anderem mit ihrer Wurzellosigkeit im Nachkriegs-Deutschland auseinandersetzen. Den internationalen Durchbruch brachte ihm DER AMERIKANISCHE FREUND (1977). Seitdem arbeitet Wenders sowohl in Europa, den USA als auch in Lateinamerika und Asien und wurde weltweit auf Festivals mit zahlreichen Preisen geehrt: darunter die Goldene Palme und die British Academy Film Awards für PARIS, TEXAS (1984), der Regie-Preis in Cannes für DER HIMMEL ÜBER BERLIN (1987), der Goldene Löwe in Venedig für DER STAND DER DINGE (1982), und der Silberne Bär für THE MILLION DOLLAR HOTEL (2000) bei der Berlinale. Seine Dokumentarfilme BUENA VISTA SOCIAL CLUB (1999), PINA (2011) und DAS SALZ DER ERDE (2014) wurden alle für einen Oscar nominiert. Während der Berlinale 2015 wird Wenders mit dem Goldenen Ehrenbären für sein Lebenswerkgeehrt.
 

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