Ausstellung Latitudes 21 - Internationales Festival für Fotografie Huelva

Ausschnitt von: Stühle, Paris 1957 © Bernhard Wicki

Dienstag, 12.02.2019 - Sonntag, 31.03.2019

Diputación Provincial de Huelva

Bernhard Wicki. Fotografien

Das Internationale Festival für Fotografie - Latitudes 21 geht in seine zehnte Runde und zeigt auch in diesem Jahr wieder Arbeiten von Künstlerinnen und Künstlern aus der ganzen Welt.

In dieser Ausgabe werden von deutscher Seite 40 fotografische Arbeiten des herausragenden Regisseurs und Schauspielers Bernhard Wicki in einer Ausstellung präsentiert.

Auf der Weltausstellung der Fotografie in Luzern entdeckte Wicki 1952 die Fotografien der Fotoagentur Magnum, die von Robert Capa, Henri Cartier-Bresson und anderen wenige Jahre zuvor gegründet worden war. Die Aufnahme eines sterbenden Soldaten von Capa, 1936 im spanischen Bürgerkrieg aufgenommen, fesselte Wicki: „Es ist der unmittelbare, ungeschönte Blick auf die Wirklichkeit ... Das ist ja das Wesen von Fotos, dass man etwas in sie hineinsehen kann. Und dass sie, wenn es einigermaßen gute Fotos sind, sie nicht nur ein Abbild der Wirklichkeit sind, sondern darüber hinaus der Phantasie des einzelnen Raum lassen.“

Wicki erkannte die Möglichkeiten der Fotografie: „Ich hatte Film und Fotografie immer als zweitrangige Kunstformen betrachtet und bis dahin eigentlich fürs Theater und für die Malerei gelebt. In dieser Ausstellung fiel es mir wie Schuppen von den Augen, und ich wusste von dem Moment an, als ich diese Aufnahmen sah: Das ist es, was ich im Leben zu tun habe. Ich kam aus der Ausstellung, ging in den nächsten Fotoladen, kaufte mir eine Rolleiflex und telegraphierte an Lippel, den damaligen Intendanten des Münchener Staatstheaters, dass ich ein halbes Jahr Urlaub brauche, und entweder gibt er mir den, oder ich werde vertragsbrüchig. Er gab mir frei, ich fuhr nach Paris und begann wie ein Besessener zu fotografieren.“  
 
Bernhard Wicki mit einer Rolleiflex Bernhard Wicki (1919 - 2000) war nicht nur ein herausragender Regisseur und Schauspieler: in den 50er Jahren hat er auch ein fotografisches Werk geschaffen, das seine Arbeit als Regisseur vorbereitete, zugleich aber eine individuelle künstlerische Handschrift trägt. Seine Fotografien entstanden auf Reisen durch Deutschland, Frankreich, Italien, Bosnien, Marokko und Tunesien sowie an seinem Wohnort München. Wicki konzentrierte sich vor allem auf den Menschen und seine alltäglichen Handlungen und zeichnete ein eindringliches Bild von der Zeit nach den katastrophalen Ereignissen des Zweiten Weltkriegs. Darüber hinaus porträtierte er in sehr persönlichen Aufnahmen seine Künstlerkollegen: Schriftsteller wie z.B. Friedrich Dürrenmatt und Schauspielerinnen und Schauspieler wie Hildegard Knef, Agnes Fink und Horst Buchholz.

 

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