Gespräch zur Erinnerungskultur heute
Anlässlich der Eröffnung der Ausstellung
Memoria Perdida von
Miquel Gonzalez, die das Thema der Erinnerungskultur in Spanien aufgreift, werden in Zusammenarbeit mit der
Fundación Pablo Iglesias die Ergebnisse des in Madrid vom
Hybrid Space Lab veranstalteten
Deep Space-Workshops vorgestellt, sowie eine thematische Gesprächsrunde organisiert. Der Fotograf Miquel Gonzalez, die Gründer des Hybrid Space Labs,
Elizabeth Sikiaridi und
Frans Vogelaar, sowie der Historiker mit dem Schwerpunkt Erinnerungspolitik
Gutmaro Gómez Bravo (Universidad Complutense de Madrid) und der Soziologe, Politikwissenschaftler und Gründer der
Asociación para la Recuperación de la Memoria Histórica Emilio Silva werden sich zur aktuellen Lage der Erinnerungskultur austauschen.
- Im Anschluß an das Gespräch wird die Ausstellung mit einer Führung durch den Fotografen Miquel Gonzalez bei einem Glas Wein eröffnet. -
Welche Folgen hat es, wenn in einer Familie Leerstellen bleiben, wenn über Generationen hinweg Ängste weitergegeben werden? Zivilgesellschaften und Demokratie können sich nur entwickeln, wenn sie die Gespenster der Vergangenheit konfrontieren, wenn sie den Toten und Opfern Namen geben und sie Teil der Geschichte werden lassen.
Walter Benjamin schrieb in seinen Abhandlungen über den Begriff der Geschichte: „Nur dem Geschichtsschreiber wohnt die Gabe bei, im Vergangenen den Funken der Hoffnung anzufachen, der davon durchdrungen ist: auch die Toten werden vor dem Feind, wenn er siegt, nicht sicher sein. Und dieser Feind hat zu siegen nicht aufgehört.“
Im gemeinsamen Gespräch werden die Gäste der Frage nachgehen, wie man in den verschiedenen Ländern mit diesen mitunter Tabuthemen umgeht.
Erinnerungsarbeit ist immer auch unauflöslich mit der Qualität einer Demokratie verbunden: eine Gesellschaft, die kritisch und selbstkritisch ihre eigene Vergangenheit betrachten kann, kann auch Antworten auf die verbleibenden Fragen aus der Vergangenheit geben.
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