Theater NOSTALGIE 2175 /// Anja Hilling

NOSTALGIA 2175 © Anja Hilling

Mittwoch, 30.10.2019, 20.30 Uhr - Jeden Mittwoch, 20.30 Uhr

OFF Latina

Felipe Muñoz, Clara Oliver, Chema Risko

Anja Hillings Stück Nostalgie 2175 ist eine sprachgewaltige Liebeserklärung an die Vergangenheit, an verschwundene Welten und versunkenes Glück.

Nostalgia 2175 wurde vom Thalia-Theater in Hamburg in Auftrag gegeben und im April 2008 unter der Leitung von Rafael Sánchez uraufgeführt. Nach der Madrid-Premiere im Juni in Nave 73, tourt diese Produktion jetzt weiter.

Genre: zeitgenössische Tragödie
Kompanie: Asociación Endaiak
Regie: Clara Oliver, Felipe Muñoz y Chema Risko
Darsteller: Clara Oliver, Felipe Muñoz y Chema Risko
 
Anja Hilling

HILLING, Anja © Anja Hilling Im Jahr 2003 wurde Anja Hilling mit dem Preis der Dresdner Bank für neue Dramatik ausgezeichnet und 2005 für eine Inszenierung der Münchner Kammerspiele zu den Mühlheimer Theatertagen eingeladen. Mit dem Zivilisationsdrama Schwarzes Tier Traurigkeit (2007) gelang es Anja Hilling, sich über die deutschen Grenzen hinaus, einen Namen zu verschaffen. Das Stück wurde unter anderem am La Colline in Paris und dem Königlich dramatischen Theater Stockholm gezeigt.
 
 


ZUM STÜCK

Im Jahr 2175 ist der Zusammenbruch, der unseren Planeten so lange bedrohte, eingetreten. Aber wir haben überlebt, wir haben uns angepasst.
Männersperma wird heute nicht mehr zur Fortpflanzung verwendet, wir reproduzieren uns durch künstliches Sperma. Wir haben Seen und Wälder erschaffen, die die verschwundene Natur ersetzen. Wir haben Schutzanzüge und -wände entwickelt, die unsere Haut vor der menschenfeindlichen Strahlung der Atmosphäre und ihren hohen Temperaturen abschirmt. Doch die Helligkeit der Sonne und das Blau des Himmels sind für immer unter einer großen Wolke aus Smog versunken und es ist nicht schwer zu erkennen, dass uns nur die Nostalgie nach dem Vergangenen diese Bilder zurückbringen kann. Aber vielleicht liegt in diesen Bildern noch mehr..... Wir fragen uns immer, welche Bedingungen ein Planet haben sollte, um Leben zu beherbergen oder auch .... um uns vielleicht eines Tages unterzubringen.
Doch welche Bedingungen muss ein Planet haben, damit Liebe entstehen kann? Wir leben in einer Gesellschaft, in der bereits verschiedene Elemente die liebevollen Begegnungen zwischen den Menschen auflösen, verwischen und verschlechtern.
Nostalgie 2175 versetzt uns nach dem bereits drohenden Klimaeinbruch in ein Szenario, in dem der Himmel so dunkel ist, wie in einem Schnellkochtopf und der uns den Nährboden für Zuneigung, Liebe und Sex entzieht und dafür die Einsamkeit fördert, die bereits heute in unserem Leben herrscht.
Doch unter welchen Umständen kann die Liebe überleben? Unter welchen extremen Bedingungen? Wo endet sie?

Nostalgie 2175 ist eher Gedicht als dramatischer Text, es berührt die Ränder des Sagbaren und entzieht sich den gängigen Kriterien und Genres. Dem Zuschauer bleibt die Frage, ob er sich mit einer Zukunftsutopie oder einer Gegenwartsbeschreibung konfrontiert sieht.


 

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