Ausstellung Filipa César

Filipa César. Algoritmos del algodón ©Filipa César

Samstag, 09.11.2019 - Sonntag, 16.02.2020

Tabakalera - San Sebastián

Algorithmen der Baumwolle

Die Arbeit von Filipa César basiert auf der Beobachtung und Untersuchung des menschlichen Verhaltens. Dazu bedient sie sich aufgrund ihrer besonderen kinematografischen Sensibilität diverser Medien wie Fotografie, Video und Installation. Ihre Werke besitzen ein starkes dokumentarisches Substrat, was jedoch kein Hindernis für die Entwicklung vielschichtiger, fiktiver Narrationen darstellt.

Ihr Interesse an der kolonialen Vergangenheit Portugals, ihrem Heimatland, veranlasste sie 2008 dazu, eine Reihe von Filmen zu initiieren, in denen sie damit begann, die Fähigkeit der Geschichtsschreibung und -wissenschaft, Subjektivitäten zu produzieren, in Frage zu stellen und neue Wege und Formate vorschlug, um Wissen sowie einen Zugang zur Vergangenheit zu generieren. Im Jahr 2011 begann sie das Langzeitprojekt Luta ca caba inda [dt. Der Kampf ist noch nicht beendet], in dem sie einen genealogischen Zugang zu den Ursprüngen des Kinos in Guinea-Bissau verfolgt.

Algorithmen der Baumwolle, die entwickelte Ausstellung für Tabakalera, enthält unter anderem das jüngstes Projekt Filipa Césars, Creole loom [Kreolischer Webstuhl]. Eine Arbeit in Form einer Installation und eines Filmessays, in dem sich die Künstlerin intensiv mit den kreolischen Sprachen auseinandersetzt, die sie als jene Prozesse versteht, welche in der Lage sind, vielfältige und sehr heterogene Elemente zu empfangen und denen es möglich ist, die Codes der Sprache selbst zu untergraben.

Die Ausstellung umfasst auch die Werke The Embassy (2011) und Cacheu (2012).

Das Projekt Creole loom [Kreolischer Webstuhl] ist eine Koproduktion mit dem Haus der Kulturen der Welt in Berlin, dem Calouste Gulbenkian Museum in Lissabon, der Tabakalera in Donostia/San Sebastián und dem Goethe-Institut.

 

Filipa César ©Filipa César Filipa César

ist eine Künstlerin und Filmemacherin, die in Berlin lebt. Ihr Interesse gilt den porösen Grenzen zwischen dem bewegten Bild und seiner Rezeption, der fiktiven Dimension des Dokumentarischen sowie der Ökonomie, Politik und Poetik der Filmpraxis. In ihrer Arbeit nutzt sie diese Medien auch, um Narrative des Widerstands gegen den Historismus aufzuzeigen.
Seit 2011 erforscht César die Ursprünge des Kinos in Guinea-Bissau, dessen Fiktionen und Kräfte und entwickelt diese im Rahmen des Gemeinschaftsprojektes Luta ca caba inda weiter. Darüber hinaus war sie Teilnehmerin des Forschungsprojekts Living Archive (2011-13) und Visionary Archive (2013-15), die beide vom Arsenal - Institut für Film und Videokunst e. V. Berlin, organisiert wurden. Zu den jüngsten Filmfestivals an denen sie teilnahm, gehören die Kurzfilmtage Oberhausen, 2013-16; Curtas Vila do Conde, 2012-2015; Forum Expanded - Berlinale, 2013-2016; IFFR, Rotterdam, 2010, 2013 und 2015 sowie verschiedene Ausstellungen und Vorführungen: u.a. im Haus der Kulturen der Welt, Berlin, 2011-2015; Kunstwerke, Berlin, 2013; Futura, Prag 2015; Tensta Konsthall, 2015.

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