Ausstellung Zin Ex. Von der Abstraktion zum Algorithmus

Zin. Ex. Von der Abstraktion zum Algorithmus © Tabakalera

Freitag, 11.09.2020 - Sonntag, 31.01.2021

Tabakalera - San Sebastián

Eine Ausstellung über die Beziehung zwischen Kunst und Kino

Wenn wir auf seine 100-jährige Geschichte zurückblicken, wird deutlich, dass das experimentelle Kino die Konventionen des Filmemachens nachhaltig in Frage gestellt hat. Um über das Erzählen von Geschichten hinauszugehen, haben Künstler und Filmemacher die materiellen Bedingungen ihres Mediums untersucht, wie Licht, Bewegung, Zelluloid und, nach dem Aufkommen von Fernsehen und Video, elektronische Signale. Diese Beziehung zu technischen Geräten, seien es Kameras oder Computer, veränderte grundlegend den kreativen Prozess und eröffnete neue Möglichkeiten, die Welt, in der wir leben, weiterhin kritisch zu reflektieren.

Mit Zin Ex. Von der Abstraktion zum Algorithmus beginnt Tabakalera eine Ausstellungsreihe, die zeitgleich mit dem Filmfestival von San Sebastian stattfindet. Die erste Ausgabe der Reihe präsentiert eine internationale Auswahl der ersten Avantgardefilme, mit Computer und Video erstellte Kunstwerke aus den sechziger und siebziger Jahren, zeitgenössische Filme und Installationen und andere künstlerische Materialien. Die Objekte aus den Archiven geben nicht nur Aufschluss über historische Produktions- und Verbreitungsinstrumente, sondern auch über den gegenseitigen Austausch zwischen Kunst, Wissenschaft und Industrie, wie er beispielsweise im Rechenzentrum der Universität Madrid (Centro de Cálculo  - CCUM) stattfand.

Optische Phänomene, geometrische Muster, durch Klang erzeugte Bewegtbilder, konkrete Poesie, automatische Rhythmen, Darstellungen des Unrepräsentierten: Zin Ex. Von der Abstraktion bis zum Algorithmus bietet ein breites Spektrum audiovisueller Erfahrungen, die gewohnte Sehweisen und unsere Vorstellungen von dem, was existiert, in Frage stellen. Die Ausstellung unterstreicht die Bedeutung des sozialen Kontexts in der künstlerischen Praxis und untersucht auch die sich wandelnde Objektivierung des menschlichen Körpers und die politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Implikationen einer zunehmend von digitaler Technologie geprägten globalen Gesellschaft.

Kurator: Florian Wüst

Teilnehmende Künstler*innen:

Javier Aguirre, José Luis Alexanco, Baloji, Wojciech Bruszewski, Henri Chopin, Guillermo Cifuentes, Salvador Dalí & Philippe Halsman, Forough Farrokhzad, Florian Fischer & Johannes Krell, W+B Hein, Narcisa Hirsch, Takahiko Iimura, Robert Janker, Kenneth C. Knowlton, Robert Luxemburg, Jesse McLean, László Moholy-Nagy, Joana Moll, Vera Molnár, Gunvor Nelson & Dorothy Wiley, A. Michael Noll, Stefan Panhans & Andrea Winkler, Letícia Parente, reMI, Lis Rhodes, Walter Ruttmann & Lore Leudesdorff, Lillian Schwartz, Eusebio Sempere, Soledad Sevilla, José Antonio Sistiaga, Elfriede Stegemeyer, Steina, José Val del Omar, Maarten Vanden Eynde, Stan VanDerBeek y Ruth Wolf-Rehfeldt.

 

Kurator Florian Wüst © Tabakalera Florian Wüst
(geb. 1970 in München) lebt als Filmkurator, Künstler und Verleger in Berlin. Er kuratiert Filmprogramme für internationale Kunstinstitutionen, Kinos und Festivals. Von 2016 bis 2020 war Wüst Film- und Videokurator der transmediale. Er ist Mitgründer der Berliner Hefte zu Geschichte und Gegenwart der Stadt, einer fortlaufenden Reihe von Publikationen, welche die sozialen, kulturellen und ökonomischen Veränderungen in Berlin und anderen Städten thematisiert.

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