Internationales Festival für Foto und Bild - dieses Jahr zum Thema: Teilen
GETXOPHOTO ist ein Festival für Foto und Bild, das seit 14 Jahren in Getxo stattfindet und von der unabhängigen Plattform Begihandi gegründet und geleitet wird.
Das thematische Festival ist als transmediale Plattform konzipiert, die verschiedene Konzepte von visuellen Erzähler*innen aus der ganzen Welt präsentiert, mit dem Ziel, einen Dialog mit der Gesellschaft über zeitgenössische Themen herzustellen. Auf diese Weise sollen kritisches Denken sowie dynamische und flexible Antworten auf die uns betreffenden Fragen gefördert werden. Das Programm gliedert sich in drei Hauptbereiche: Ausstellungen, digitales Programm und partizipatives Programm.
Übersicht der Festivalaktivitäten
Getxophoto 2021 - Thema:
Teilen, von Jon Uriarte
Die globale Entwicklung von Verkehrsmitteln und Kommunikationstechnologien hat eine vernetzte und voneinander abhängige Welt geschaffen. Ein internationales Szenario mit einer schnelleren und konstanteren Interaktion zwischen Menschen, Gemeinschaften und öffentlichen und privaten Kräften. Der Zugang zu Information und die großen Migrationsströme haben durch die Annäherung der Kulturen oder die Schaffung neuer Beziehungen und gemeinsamer Ziele ein planetarisches Bewusstsein geschaffen und gleichzeitig wachsende wirtschaftliche Ungleichheiten, ideologische Vorurteile und reaktionäre Politiken aufgedeckt.
In dieser 15. Ausgabe sollen durch unkonventionelle Installationen im physischen und digitalen Raum des Festivals die neuen Bedeutungen erforscht werden, die die Idee des Teilens mit sich bringt.
In diesem Rahmen unterstützt das Goethe-Institut Madrid die Präsentation von
Gallery.Delivery des deutschen Künstlers
Sebastian Schmieg.
GALlERY.DELIVERY
© Sebastian Schmieg
Gallery.Delivery ist eine Gruppenausstellung und eine Performance frei Haus, die online bestellt werden kann. Die Galerie wird von einem/r Zusteller*in in einem weißen würfelförmigen Rucksack an die in der Bestellung angegebene Adresse geliefert, wo sie vorübergehend installiert wird.
Das Eindringen des Internets in jeden Winkel unseres Lebens hat ein Szenario geschaffen, in dem der unmittelbare Zugang zu allen Aspekten der materiellen Welt als selbstverständlich angesehen wird. Ein Computer mit Netzanschluss scheint die einzige Voraussetzung zu sein. Allerdings sind es wirkliche Arbeiter*innen, die Wäsche waschen, Pakete ausliefern, dafür sorgen, dass Lebensmittel rechtzeitig ankommen, oder die Leihfahrräder und -roller weiterverteilen, während die Stadtbewohner*innen schlafen.
Gallery.Delivery verspricht den sofortigen Zugang zu Ausstellungsräumen und Gruppenausstellungen. Im Gegensatz zu den üblichen Diensten bleibt der/die Fahrer*in jedoch nicht an der Tür stehen, sondern betritt die Wohnung, installiert die Werke und bietet sie zum Kauf an (unter Einhaltung der geltenden Gesundheitsvorschriften). In diesem Fall stehen die Installation der Ausstellung und die vermittelnde Rolle des Lieferfahrers als Kurator der Ausstellung im Mittelpunkt des Erlebnisses.
Unter dem Titel Das gelebte Leben teilen (spanisch: Compartir la vida vivida) und für die Realisierung im Rahmen des Festivals hat MawatreS diese Wanderausstellung unter Beteiligung von Ismael Iglesias, Jorge Isla, Gala Knörr, Yohnattan Mignot, Alain Urrutia, Liben Svaart, Jone Elorriaga und Mikel Erkiaga kuratiert.
SEBASTIAN SCHMIEG
Der 1983 in Tübingen geborene Künstler hat an der Merz Akademie in Stuttgart und an der Universität der Künste in Berlin studiert. Seit seinem Abschluss ist er als Künstler, Programmierer und Dozent für Interface Design an der HTW Dresden tätig. In seiner künstlerischen Praxis beschäftigt sich Schmieg mit digitaler Arbeit, Selbstoptimierung, maschinellem Sehen und Schreiben sowie mit Interventionen innerhalb algorithmischer Systeme. Seine Arbeiten umfassen Videos, Künstlerbücher, Webseiten, Lecture Performances, Software und Installationen und wurden international, darunter bei der Transmediale, Berlin, im Art Center Nabi, Seoul, in der Bitforms Gallery, New York, und in der Photographers’ Gallery, London präsentiert. Digital bei Link Cabinet, Rhizome.org Frontpage, Cointemporary und ScreenSaverGallery, unter anderen. Sebastian Schmieg lebt und arbeitet in Berlin.
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