Konzert Ciclo de música contemporánea

Birgit Ulher © Birgit Ulher

Samstag, 18.09.2021, 19:00 Uhr

Museo Vostell Malpartida

Matter matters - mit Birgit Ulher


Am 18. September ist die Musikerin Birgit Ulher aus Hamburg für ihr Konzert "Matter matters" zu Gast im Museo Vostell Malpartida! Das Stück verspricht eine wertvolle Interaktion mit der Realität und der Welt, wie sie ist. Das Konzert findet im Rahmen einer Koproduktion zwischen dem Museo Vostell Malpartida und dem Centro Nacional de Difusión Musical (CNDM) statt.  

Für diese Veranstaltung ist eine Anmeldung notwendig: 

href="https://docs.google.com/forms/d/e/1FAIpQLSe1r5cpoKcqltARSwZ5tdtmVX5x7c0Q28cVkv8J8Fmphw5hrQ/viewform" class="do-resolve" title="https://docs.google.com/forms/d/e/1FAIpQLSe1r5cpoKcqltARSwZ5tdtmVX5x7c0Q28cVkv8J8Fmphw5hrQ/viewform" target="_blank">Inscripción al XXIII Ciclo de Música Contemporánea del MVM
 

Programm

"How to get away by car", für Bleche und Spielzeugautos (2020). 
- Unter Berücksichtigung der Begriffe Zeit und Erinnerung beginnt das Konzert mit der Vorführung von Birgit Uhers Video "How to get away by car", welchew zwischen Mai und Juli 2020 in Hamburg entstanden ist und dessen Klangteil als musikalische Improvisation für Blech und Spielzeugauto verstanden werden kann. 

"Public transport", für Trompete und Plattenspieler (2019)
- In "Public transport" wurden zwei LPs mit Geräuschen von Plattenspielern aufgenommen. Jede wird von einem Plattenspieler abgespielt und dient als Tonbandmusik für die Trompetenstimme. Die Plattenspieler erzeugen und reproduzieren gleichzeitig Töne.

"Traces", für Trompete, Radio, Lautsprecher, Gegenstände und Tonband (2014)
- Das Stück hat seinen Ursprung in Umweltmessungen an den Flüssen Chicago und Elbe. Es wurde ursprünglich vom Goethe Institut in Chicago als Teil der Licht- und Klanginstallation Flow von Luftwerk in Auftrag gegeben, die 2014 in Chicago gezeigt wurde. Die Daten werden aus dem Sauerstoff-, Nitrat-, Phosphat- und e.coli-Gehalt der Flüsse abgeleitet, die jeweils mit Materialien wie Murmeln, Blechdosen oder Drahtquirlen belegt sind. Die Längen der Töne und Pausen sind eine direkte Darstellung der Messungen.

"Radio drone", für Trompete, Radio und Stimmwechsler (2019)
- Die Radiodrohnen werden über Lautsprecher abgespielt, die mit Alufolie präpariert und mit Drahtquirlen manipuliert und bespielt werden. Zur Verfremdung der Trompetenklänge verwendet Ulher zusätzlich zu den präparierten Lautsprechern einen Stimmmodulator, der die Radiorauschen in den Trompetendämpfer einspeist. Die Trompete fungiert als akustischer Resonanzraum und moduliert das Radiorauschen und wird so zum Sender und Empfänger.

 

BIRGIT ULHER

Birgit Ulher, geboren 1961 in Nürnberg, zog 1982 für ihr Studium der Malerei und Freien Kunst nach Hamburg, welches immer noch einen großen Einfluss auf ihre Musik hat. Dort sah sie sich schnell an freien Improvisationen beteiligt und wurde Teil eines Musiker*innenkollektivs, welches viele internationale Küster*innen anzog. In diesen Jahren ließ sich Ulher insbesondere von britischen Musiker*innen aufgrund deren deutlich pointilistischeren Ansatzes bei freien Jazz-Improvisationen mit der Trompete inspirieren. Da viele erweiterte Techniken der Trompete zu leise waren, um auf diese in freien Konzerten zurückzugreifen, erweiterte dieser Ansatz den Radius der Möglichkeiten. Ulher beschriebt selbst, dass sie besonders an diesen "complexen, multiplen und sog. 'noisy' Sounds" interessiert sei. Des Weiteren entwickelte sie ein besonderes Gespür für die Beziehung zwischen Klang und Stille. Die Frage wie Sounds in genau dem richtigen Moment platziert werden, ist für Ulher dabei von zentaler Bedeutung in ihrer Musik. Seitdem hat sie eine differenzierte Grammatik von Klängen jenseits des konventionellen Trompetentons entwickelt. Sie arbeitet hauptsächlich an einer Erweiterung der klanglichen Möglichkeiten der Trompete durch Verwendung von aufgesplitteten Klängen, Multiphonics und körnigen Sounds und hat ihre eigenen Spieltechniken und Präparationen entwickelt um diese Klänge zu erzeugen.

Außerdem hat Ulher über zehn Jahre lang das Festival für improvisierte Musik Real Time Music Meeting in Hamburg organisiert. Seit 2006 arbeitet sie zudem mit Radiosounds, wozu sie erweiterte Lautsprecher verwendet, die mit Radiorauschen in ihren Trompetendämpfern gespeist werden. Die Trompete fungiert als akustische Kammer und moduliert das Radiorauschen, so dass die Trompete Sender und Empfänger zugleich ist.
Sie tritt als Solistin, zusammen mit ihren Gruppen und Ad-Hoc Formationen auf, außerdem arbeitet sie zusammen mit Tänzer*innen und bildenden Künstler*innen.
 
Ihr Solowerk umfasst sowohl Stücke mit Tonband (Traces und splitting 21, eine Zusammenarbeit mit Michael Maierhof) als auch Stücke für Klanginstallationen wie 'Reveille' für die Klang- und Lichtinstallation 'Wake Up' von Allora & Calzadilla.

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