«Boëtius von Orlamünde — Der Aristokrat» von Ernst Weiss
Der Literaturübersetzer und Kulturjournalist Alberto Gordo stellt einen Roman vor, der als einer der repräsentativsten deutschsprachigen Romane des 20. Jahrhunderts gilt:
Der Aristokrat von Ernst Weiss.
Das Werk, das im Jahr seiner Erstveröffentlichung (1928) mit dem renommierten Adalbert-Stifter-Preis ausgezeichnet wurde und bisher nicht auf Spanisch erschienen ist, wurde kürzlich von Alpha Decay mit einem Vorwort und einer Übersetzung von Alberto Gordo veröffentlicht.
In dieser öffentlich zugänglichen Diskussion werden die Mitglieder des Buchclubs #Leselust der Bibliothek des Goethe-Instituts Madrid online
mit dem Übersetzer Alberto Gordo über das Werk von Ernst Weiss diskutieren.
Für die Teilnahme an dieser Online-Veranstaltung ist es nicht erforderlich, das Buch gelesen zu haben oder dem Buchclub anzugehören. Das Publikum kann über den Live-Chat seine eigenen Fragen stellen.
Diese literarische Begegnung wurde aufgezeichnet und ist hier und auf unserem YouTube-Kanal online verfügbar.
Boëtius von Orlamünde — Der Aristokrat
© Alpha Decay
Es ist der Sommer 1913, und der achtzehnjährige Boëtius von Orlamünde beendet seine Ausbildung an der Onderkuhle, einem exklusiven Internat in Ostbelgien. Die Kinder der Aristokratie werden dorthin geschickt, um nach der alten Ordnung unterrichtet und erzogen zu werden, während der Große Krieg über Europa droht alles in die Luft zu jagen. In den drei Monaten, in denen sich diese Geschichte abspielt, muss der Protagonist mit der Verarmung seiner Familie und dem Verfall seiner Abstammung fertig werden. Sein Vater verlässt ihn und seine ganze Welt zerbröckelt: das Internat, sein Unterricht in Reitkunst und das Fechten. Tief in seiner Zeit verwurzelt, aber in einem überraschend modernen Stil geschrieben, seziert dieser Roman gekonnt den Zusammenbruch der starren Hierarchien dieser Welt.
Ernst Weiss
© Alpha Decay
Ernst Weiss (1882-1940) wurde in Brünn (Brno), heute Tschechische Republik, in eine jüdische Tuchhändlerfamilie geboren. Er studierte Medizin in Prag. Sein Interesse an der Literatur entwickelte sich parallel zu seinem Interesse an der Medizin und ab 1913 schloss er sich dem bekannten Prager Kreis an, der von Franz Kafka, Max Brod und Franz Werfel gebildet wurde. Während des Ersten Weltkriegs war er Militärarzt, gab aber 1920 seinen Beruf auf, um sich dem Schreiben zu widmen und ließ sich in Berlin nieder, wo er bis 1933 lebte. Er ging nach Paris ins Exil, wo er ein entbehrungsreiches Leben führte und beging 1940 Selbstmord, als die Nazis die Stadt besetzten.
ALBERTO GORDO
© Alberto Gordo
Alberto Gordo (León, 1988) ist ein Übersetzer und Kulturjournalist. Er hat einen Abschluss in Journalismus an der Universidad San Pablo CEU und einen Masterabschluss in Literarischer Übersetzung mit dem Schwerpunkt Deutsch an der Universidad Complutense Madrid. Er war Redakteur von El Cultural de El Mundo und hat u. a. von Joseph Roth, Ludwig Winder und Arthur Schnitzler aus dem Deutschen übersetzt. 2019 gewann er den Valentín García Yebra Übersetzungspreis der Universität Complutense für seine Übersetzung von Arthur Schnitzlers Der Andere.
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WER KANN TEILNEHMEN?
Alle, die Lust haben, deutschsprachige Literatur zu lesen, zu entdecken, Autor*innen zu treffen und ihr Leseerlebnis mit anderen zu teilen – auch, wenn Sie das Buch noch nicht gelesen haben. Das Online-Treffen findet in spanischer Sprache statt. Alle Teilnehmenden sollten genügend Sprachkenntnisse haben, auf Spanisch zu lesen und zu diskutieren.
TECHNISCHE VORAUSSETZUNGEN
Wir nutzen Zoom für unser Treffen. Wir empfehlen die Verwendung eines Headsets, da Lautsprecher störende Echoeffekte erzeugen können. Die Teilnahme ist von PC, Mac, iPad, iPhone oder Android-Gerät aus möglich. Für die Teilnahme folgen Sie einfach dem Link, den wir Ihnen nach der Anmeldung zuschicken und melden sich im Raum an.
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