Film "Almanya - Willkommen in Deutschland"

Almanya - Willkommen in Deutschland ©

Do, 04.08.2016

18:30 Uhr

Goethe-Institut Äthiopien

Hüseyin Yilmaz war 1964 als anatolischer Gastarbeiter nach Deutschland gekommen. Jetzt steht er kurz davor, deutscher Staatsbürger zu werden und weiß nicht, ob er das wirklich will. Unerwartet eröffnet er seiner Frau, seinen Kindern und Enkeln, er habe in der alten Heimat ein Haus gekauft und erwarte, dass sie gemeinsam zum Renovieren hinfahren. Die Reaktionen sind gemischt. Hüseyin beschwichtigt: Er will nur ein Ferienhaus haben, aber nicht endgültig zurückkehren. Die junge Canan hat Angst vor der Reise, sie ist schwanger; weder Eltern noch Großeltern wissen davon. In die Gegenwart mischen sich immer wieder Episoden aus der Vergangenheit, erzählt von Canan: wie ihr Großvater seine Braut entführte, wie er später aufbrach nach Deutschland, um seine Frau und seine Kinder zu ernähren, wie er die Familie nachholte, welche Probleme sich den Angekommenen in Deutschland stellten, wie sie alle zum ersten Mal in Anatolien ihren Urlaub verbrachten und die ersten Anzeichen von Entfremdung spürten. Canan erzählt von damals, während die Großfamilie in der Gegenwart erneut unterwegs ist nach Anatolien.

Auf der Fahrt im Bus schläft Hüseyin für immer ein. Der Schock seines Todes führt zu einigen überfälligen Aussprachen innerhalb der Familie. Canan gesteht, dass sie ein Kind erwartet, was ihr Großvater längst gewusst hatte. Die lange zerstrittenen Brüder Muhamed und Veli zanken und versöhnen sich. Hüseyin wird in seiner Heimaterde beigesetzt. Die Familie kehrt zurück nach Deutschland – nur einer hat sich, für alle überraschend, entschlossen, in Anatolien zu bleiben. Und der kleine Cenk wird im Palais Schaumburg im Beisein der Bundeskanzlerin eine Rede halten, zu der eigentlich sein Großvater eingeladen war.

Regie: Yasemin Samdereli, Farbe, 95 Min., Deutschland, 2009-2011

 

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