beim Baltic Circle Festival
In dem Dokumentfilm "Millis Erwachen“ erzählen acht afrodeutsche Frauen über ihr Leben. Der Name des Films ist ein Verweis auf das Gemälde "Schlafende Milli“ von Ernst Ludwig Kirchner (1880 – 1938), in dem das Schwarze Modell als Objekt der Lust des Manns gezeigt wird, erotisiert und exotisiert.
Foto: Anh Trieu, Henning Fehr, Philipp Rühr
Kelly möchte mit ihrem Film Milli sinnbildlich erwachen lassen. Dafür hat sie in Deutschland lebende Schwarze Kunstschaffende verschiedener Generationen interviewt, die durch ihre künstlerische Arbeit die gängigen kolonialtradierten Stereotype überwunden und ihre eigene selbstbestimmte Identität als Schwarze Frauen innerhalb der weißen deutschen Mehrheitsgesellschaft ausgeformt haben. Sie berichten von ihren Herausforderungen in und mit deutschen Kunstinstitutionen, von visueller Repräsentation und politischer und sozialer Ausgrenzung.
Natasha A. Kelly
Foto: Thabo Thindi
Natasha A. Kelly ist eine in London geborene und in Deutschland aufgewachsene Autorin, Dozentin und Kuratorin, deren Forschungsschwerpunkt in Postkolonialismus und Feminismus liegt. "Millis Erwachen" ist ihr erster Film und wurde von der 10. Berlin Biennale kommissioniert. "Millis Erwachen" hat den Black Laurel Film Award in der Kategorie Best Documentary Feature in Kalifornien gewonnen. In diesem Jahr wurde auch mit dem gleichen Titel ein Buch mit den kompletten Interviews publiziert.
"Millis Erwachen“ zeigt die lange Tradition der Kunstpraxis von weiblichen afrodeutschen Künstlerinnen und Kuratorinnen, thematisiert aber auch den Mangel an Diversität im Kulturbetrieb. Mit diesem Aspekt beschäftigen sich auch Organisationen aus dem künstlerischen Bereich in Finnland, angeregt durch Initiativen wie "Institutions for equality“ oder Aktionen von Künstlern wie "Stop hatred now“.
Bei dieser Vorführung handelt es sich um die Premiere des Films in Finnland.
Natasha A. Kelly wird dabei sein und nach der Vorführung die Fragen aus dem Publikum beantworten.
Dauer: 45 min + Diskussion
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