Konferenz-Lesung
Jüdische Flüchtende an der Schweizer Grenze

Mit dem Historiker Marc Perrenoud und der Kompanie Golem Théâtre

Do, 19.05.2022
18:30 Uhr Centre d'histoire de la Résistance et de la déportation (CHRD)

Wie Françoise Frenkel, Autorin des Berichts „Rien où poser sa tête“ (das die Inszenierung „En fuite!“ inspiriert hat), haben zahlreiche jüdische Menschen während der Verfolgung durch Nationalsozialismus und Vichy-Regime versucht, in die Schweiz zu fliehen. Das Thema der Abweisung von jüdischen Flüchtenden an der Schweizer Grenze ist auch heute noch Anlass für zum Teil polemische Debatten. Darüber hinaus verhindern dokumentarische Lücken und das Fehlen verlässlicher Informationen über abgewiesene Personen das Erstellen definitiver Statistiken über die Gesamtheit der Schweizer Grenze von 1939 bis 1945. Doch um die Schweizer Politik gegenüber jüdischen Geflüchteten zu erfassen sowie die Wege derjenigen, die versuchten, die Grenze illegale zu übertreten, muss folgende Frage in einem größeren geschichtlichen Kontext gestellt werden: Die Frage nach einem extremen Zögern seitens der Schweizer Autoritäten gegenüber ausländischen und insbesondere jüdischen Geflüchteten zwischen 1933 und 1945. Dies führt weiterhin zu Problemen für die Asyltradition und Aktivitäten im Bereich der humanitären Hilfe.
 
Vortrags und Lesung mit dem Historiker Marc Perrenoud, Spezialist für die Themen Zweiter Weltkrieg, Antisemitismus und internationale Beziehungen der Schweiz, wissenschaftlicher Gutachter in der unabhängigen Expertenkommission Schweiz-Zweiter Weltkrieg (1997 bis 2001), und mit der Compagnie Golem Théâtre.

In Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut, dem CHRD, der Compagnie Golem Théâtre, dem Théâtre des Marronniers und dem Schweizer Generalkonsulat Lyon.

In Resonanz mit der Inszenierung "En fuite ! Confessions d’une libraire" der Compagnie Golem Théâtre vom 30.5. bis zum 3.6. am Théâtre des Marronniers.