Ausstellung
Entre lignes et surfaces

Links: Regina Relang: Rom, Fourquet Herbst 1967 © Münchner Stadtmuseum/ Mitte: Riot Pant Project (c) Lexi Sun/ rechts:Regina Relang (c) Münchner Stadtmuseum, Sammlung Fotografie
Fotos: © Münchner Stadtmuseum / Lexi Sun / Münchner Stadtmuseum, Sammlung Fotografie

Im Rahmen der Kunstmesse Drawing Now zeigt das Goethe-Institut Paris in Zusammenarbeit mit der Kölner Galerie Martin Kudlek neue Arbeiten von Katrin Bremermann (* 1965) und German Stegmaier  (* 1959). Die beiden international renommierten Künstler gehören zu den wichtigsten Repräsentanten der zeitgenössischen Zeichenkunst in Deutschland.
 
 

Auf den ersten Blick wirken ihre Positionen vielleicht gegensätzlich: bei Bremermann begegnen wir klaren Linien und leuchtenden Farben, Stegmaier neigt eher zur Auflösung von Linien, und seine Arbeiten sind oft durch eine zurückhaltende Farbigkeit gekennzeichnet. Doch bei genauerem Hinschauen entfaltet sich ein inspirierender Dialog zwischen den verschiedenen Arbeiten. 


Katrin Bremermann, geboren 1965 in Bremen, verhandelt in ihren Werken Fragen nach dem Wesen eines Bildes, dessen Gesetze und Grenzen. Hierzu wählt sie einen abgesteckten Katalog an Farben und Formen vor einem neutralen Hintergrund, mit welchen sie nicht nur ein Zusammenspiel der monochromen Formen mit ihrem bildlichen Umraum erzeugt. Die verschiedenen Werke treten auf einer Wand miteinander in Interaktion wie auch mit der Wand selbst, auf welcher sie installiert sind. Bremermann entwickelt dafür einerseits Zeichnungen auf Papier sowie andererseits objekthafte Gemälde mittels Knochenleim und Pigmenten, mit Öl- oder Lackfarbe auf Baumwollstoff. So entstehen Arbeiten, die eher Objekt oder Skulptur als nur zweidimensionale Bilder sind.
 
 
German Stegmaier, geboren 1959 in Mühldorf/Inn, schafft im Unterschied zu Bremermann keine monochromen Farbflächen. Jede Farbe ist durchmischt mit anderen Farbschichten – häufig weiß, grau oder ockerfarben. Die Farbtöne sind unrein, vermischt – scharfe Kontraste findet man nicht. Die Gemälde lassen den Besucher Verschiedenes assoziieren, seien es Landschaften, Wetter oder urbane Architekturen. Das Profil seiner Werke ist dabei stets ruhig, kontemplativ, nie aber aufdringlich und aggressiv. Im Kontrast zu den breiten Formen und unscharfen Grenzen stehen Stegmaiers lineare Bleistiftzeichnungen. Die Linien formen sich zu Strukturen, Rastern, Netzen, hohlen Umrissen. Sie ziehen sich achtsam, wie fragil gebaute Konstruktionen über das Papier – manchmal werden sie korrigiert, manchmal ausradiert, selten verstärkt. Was Stegmaiers Malerei und die Zeichnungen eint, sind unvollkommene Geometrien, die Faszination für Oberflächen und  Materialität und immer auch eine Atmosphäre der Vergänglichkeit.

Die Galerie Martin Kudlek vertritt internationale zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler aus Deutschland, Belgien, Großbritannien, Rumänien und den USA. Das Programm zeichnet sich durch die Vielfältigkeit der vertretenen klassischen Gattungen Malerei, Bildhauerei und Zeichnung aus, wenngleich ein Schwerpunkt auf Objekten und Papierarbeiten liegt. Werke, die sich auf der einen Seite durch ihre formale Strenge und Reduktion auszeichnen, und Positionen, deren figurative Bildsprache auf der anderen Seite narrativ und symbolisch oftmals extrem aufgeladen ist, bilden die zwei Eckpfeiler des Galerieprogramms. Mit zahlreichen Künstler-Kooperationen und Ausstellungsprojekten versteht sich die Galerie als offenes Experimentierfeld für die zeitgenössische Kunstproduktion. Durch regelmäßige Messeauftritte verfügt die Galerie Martin Kudlek über ein breites internationales Netzwerk auf dem Kunstmarkt, insbesondere auch in Frankreich.
 

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