Gruppenausstellung Incertitudes / Ungewissheiten

Helena Wittmann © Helena Wittmann

Fr, 26.08.2016 –
So, 25.09.2016

La Friche la Belle de Mai, Salle des Machines (Galerie de tous les possibles)

Schwerpunkt Hamburg

Vernissage am Freitag, den 26. August um 18 Uhr mit anschließendem DJ-Auftritt von Isolée auf der Dachterrasse der Friche la Belle de Mai.

Eine Ausstellung mit Babak Behrouz, Carsten Benger, Christiane Blattmann, Armin Chodzinski, Marlene Denningmann, Anja Dietmann, Jens Franke, Verena Issel, Anna Steinert und Helena Wittmann.

Die Ausstellung Incertitudes / Ungewissheiten präsentiert eine Auswahl von Künstlerinnen und Künstlern, die aktuell in Hamburg leben und 2015 mit einem Arbeitsstipendium der Stadt ausgezeichnet wurden. Das Medium Film spielt dabei eine dominante Rolle, aber auch konzeptuelle Ansätze und die installative Präsentationen spiegeln einen bewussten Einsatz ephemerer Techniken und Materialien wieder, der in der jüngsten Künstlergeneration auch international abzulesen ist. Dabei steht schon lange nicht mehr die große schöpferische Geste im Mittelpunkt des künstlerischen Schaffens, sondern vielmehr das Herantasten und Ausloten von Medien, Materialien und kontextuellen Zusammenhängen.

Der Zustand der Ungewissheit wird auf unterschiedliche Weise in den künstlerischen Arbeiten als Moment des Suchens wie auch als Möglichkeitsraum thematisiert. Die gesellschaftlichen Spielregeln werden durch ihre Flexibilität, mit denen das Individuum heute in vielen Teilen der westlichen Welt konfrontiert ist, oft zu einer Herausforderung für die subjektive Gestaltungskraft. Was die Wege des eigenen Lebens, die Formen urbaner Räume oder ökonomischer Beziehungen definiert, ist nicht mehr länger eine Frage von Konventionen und Regeln, sondern muss entweder selbst bestimmt werden oder liegt in der Hand schwer zu kontrollierender globaler Machtstrukturen. Der Philosoph und Soziologe Zygmunt Bauman hat das als die „flüchtige Moderne“ beschrieben. Mit ihr geht einerseits der Verlust von Sicherheit einher, andererseits verführt sie aber auch zur Aufgabe von Verantwortung. Die künstlerischen Positionen, die hier vorgestellt werden, entziehen sich jedoch einer Passivität bzw. dem Gefühl des Ausgeliefertseins an den ungesicherten Zustand. Sie finden vielmehr bildnerische Ausdrucksformen, welche die Ungewissheiten des Lebens als produktiven oder reflexiven „Taumel“ ins Bild setzen.

Die Ausstellung ist in Zusammenarbeit mit dem Kunsthaus Hamburg entstanden, das jährlich in Zusammenarbeit mit der Kulturbehörde Hamburg einen Überblick über die aktuellsten Kunstproduktionen der Stadt vorstellt.

Kuratiert von Goesta Diercks und Franziska Glozer

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