Filmvorführung Werner Nekes entdecken

Uliisses - Werner Nekes © Werner Nekes

Di, 14.11.2017 –
Do, 16.11.2017

20:00 Uhr

Videodrome 2

Monatliche Filmreihe | Rendez-vous mit Goethe-Institut # 12

Im Rahmen seines interdisziplinären Filmabends im Vidéodrome 2 zeigt das Goethe-Institut Marseille jeden Monat einen deutschen Film.

Diesen Monat widmet sich die Veranstaltung dem 2014 verstorbenen Cineasten Werner Nekes. An zwei Abenden werden der Experimentalfilmer und sein Werk dem Marseiller Publikum vorgestellt. Werner Nekes' Filme beschäftigen sich mit dem Medium Film, testen seine Grenzen aus und entwickeln eine regelrechte Zeit-Rhythmus-Maschine, die neue Erzählweisen entdeckt und mit Licht und Blendenveränderungen arbeitet. Seine Filme nutzen alte Filmtechniken, die Schnitte oder Nachbearbeitungen überflüssig machen, zudem arbeiten sie mit Mehrfachbelichtungen oder photographischen Inszenierungen. „Lichteratur“, das Erzählen mit Licht und seinen Reflektionen, dem Sichtbaren und jenem, das erst durch die Kamera und den Film sichtbar wird.
Werner Nekes hat sich ausgiebig mit der Frühgeschichte der optischen Medien beschäftigt und eine sechs Jahrhunderte umfassende, aus über 35.000 Objekten bestehende Sammlung des bildnerischen Denkens zusammengetragen. Als Künstler und Filmemacher der Avantgarde reaktivierte er die alten Techniken in seinen Filmen.
 
Am Dienstag, den 14. November um 20:00 Uhr:

Ach wie gut, dass niemand weiss
Noemi Schneider & Daniel Vogelmann ǀ 25 Minuten ǀ Deutschland 2009

Werner Nekes gilt seit über 40 Jahren als einer der großen Filmpioniere des deutschen Experimentalfilms. Sein filmisches Werk ist ein Füllhorn voller raffinierter Techniken, die ohne jede Nachbearbeitung beeindrucken. Um herauszufinden, wie Nekes’ Metamorphosen und Spiegeltricks funktionieren, besuchten die Münchner Filmstudenten Noemi Schneider und Daniel Vogelmann den Mülheimer und werden kurzerhand zu seinen Schülern. Der Film begleitet Werner Nekes auf seiner Reise durch die unerschöpflichen Welten der Filmsprache und erklärt anhand von Filmausschnitten die Techniken des Regisseurs.

Diwan
Werner Nekes ǀ 85 Minuten ǀ Deutschland 1973

Als „lyrische Filmanthologie in fünf Raten“ ist Diwan ein Film über Menschen, die zu einem Teileiner wundervollen und kunstvoll gefilmten Natur werden. Werner Nekes arbeitet mit der Landschaft und schafft es, den Verlauf der Zeit auszuschalten, obwohl er mit einem Medium arbeitet, das selbst einen zeitlichen Verlauf erschafft. Die Veränderungen der Szeneriemachen den Experimentalfilm zu einem optischen und ästhetischen Erlebnis. In fünf Teilen:
1. sun-a-mul, 16mn (1974)
2. alternatim, 15mn (1973)
3. kantilene, 17mn (1973)
4. moto, 16 mn (1973)
5. hynningen, 20mn (1975)

Am Donnerstag, den 16. November, um 20:00 Uhr:

Uliisses
Werner Nekes ǀ 94 Minuten ǀ Deutschland 1980/82

Der Film ist eine homerische Reise durch die Geschichte des Kinos. Sein Thema ist der mythologische Odysseus von Homer, der Ulysses von James Joyce und die synthetische Figur Telemach/Phil von Neil Oram. Werner Nekes fasst diese drei Figuren zusammen und zeigt ihre Geschichte im Jahr 1980 im Ruhrgebiet, vor den Wahlen in der Bundesrepublik - analog zur Geschichte der "Lichteratur", des Schreibens mit Licht, also des Filmes. Wie in seinen anderen Filmen bleibt die visuelle Sprache selbst das Hauptthema hinter der Arbeit mit den mythologisch-literarischen Grundlagen.
 

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