Literaturgespräch Annette Hug

Porträt von Annette Hug und Buchcover © Florian Bachmann

Do, 16.02.2023

19:00 Uhr – 20:30 Uhr

Goethe-Institut Paris

Tiefenlager

In Anwesenheit der Autorin
Moderation: Camille Thomine

Wie vermittelt man zukünftigen Generationen das notwendige Wissen, um sicherzustellen, dass es niemals zu einem Tod eines Menschen aufgrund von mangelhafter Lagerung von Atommüll kommt?
Es ist diese fundamentale Frage mit der sich Annette Hug in ihrem Roman Tiefenlager beschäftigt, der von Camille Luscher ins Französische übersetzt wurde und im Verlag Zoé unter dem Titel Le grand enfouissement erschienen ist.

Annette Hug unterhält sich mit Camille Thomine über die literarische Erfahrung, die die Auseinandersetzung mit diesem Thema für sie bedeutete.
Über die Frage des Atommülls hinaus, handelt es sich um eine ganze Reihe existentieller Fragen, denen sich gestellt wird, wie zum Beispiel zu der Gedenkkultur, der Zukunft der Sprachen, der Erhaltung und Nachhaltigkeit der Institutionen, den zwischenmenschlichen Beziehungen und etc…

Zusammenfassung:
Sie zerstreuen, vervielfachen und verteilen sich auf verschiedenen Kontinenten, überall da, wo Konzerne rund um den Globus nach sicheren Orten suchen. Fünf Menschen aus verschiedenen Nationen, eine Krankenpflegerin, ein Kraftwerkarbeiter, ein Nuklearphysiker, eine Finanzberaterin und eine Linguistin gründen einen Orden und entwickeln Methoden, um das Wissen über die Gefahren des Atommülls verlässlich zu dokumentieren und von Generation zu Generation weiterzugeben. Die Vision: Kein Mensch soll durch die Strahlung eines Endlagers für nukleare Abfälle getötet werden.
Ein Roman über eine uns und künftige Generationen bedrohende Materie – meisterhaft erzählt.

Annette Hug wurde 1970 in Zürich geboren. Mit 20 Jahren begann sie ein Geschichtsstudium und setzte sich aktiv für Frauenrechte ein, bevor sie von Zürich an die Universität in Manila wechselte, die Anfang der 1990er Jahre als eine der wenigen Universitäten einen Studiengang für Frauen- und Entwicklungsstudien anbot. Sie lernt Tagalog, engagiert sich unter den feministischen Vereinigungen und es entwickelt sich eine starke Verbindung zu dem Land. Nach ihrem Studium kehrte sie in die Schweiz zurück, unterrichtete an der Universität, arbeitete als Zentralsekretärin in einer Gewerkschaft und schrieb für verschiedene Zeitungen. Tiefenlager (Wunderhorn, 2021) ist nach Wilhelm Tell in Manila (Wunderhorn, 2016) ihr zweiter Roman, der von Camille Luscher ins Französische übersetzt wurde.

Camille Thomine ist freiberufliche Journalistin und Moderatorin von Debatten. Außerdem ist sie in einer audiovisuellen Produktionsfirma für die Entwicklung von Dokumentarfilmen zuständig.
 
Mit freundlicher Unterstützung von Pro Helvetia, Schweizer Kulturstiftung

Zurück