Gespräch Willy Cohn: Kein Recht, nirgends

Willy Cohn: Kein Recht, nirgends - Coverfoto © Mémorial de la Shoah – Calmann-Lévy

So, 24.11.2019

16:30 Uhr – 18:30 Uhr

Mémorial de la Shoah

Breslauer Tagebücher 1933-1941

„Cohns Tagebücher, die unverstellt und ohne den Hintergedanken einer späteren Veröffentlichung vom Ende der drittgrößten jüdischen Gemeinde Deutschlands berichten, sind eine beklemmende und berührende Lektüre. [ … ]Ein Buch der Erinnerung und eine historische Quelle, die kaum ihresgleichen hat.“ (NZZ

Zehn Jahre lang sichtete Norbert Conrads, emeritierter Professor für die Geschichte der Frühen Neuzeit, die Tagebücher des Breslauer jüdischen Intellektuellen Willy Cohn, der  zwischen 1933 bis in die letzten Stunden vor seiner Deportation im November 1941 über den Alltag in Breslau, die Entwicklung der jüdischen Gemeinde unter Hitlers Machtergreifung, aber auch über sein eigenes Familienleben berichtete.
 
Die Tagebücher von Willy Cohn sind ein facettenreiches Zeitzeugnis: sein Blick auf die Geschehnisse ist der eines tiefgläubigen Juden, der im ersten Weltkrieg für Deutschland kämpfte und zugleich als Historiker die fortschreitende Unterdrückung und Enteignung der Juden dokumentiert. 
 
Die 2006 erstmals veröffentlichten Tagebücher wurden von Tilman Chazal im Verlag Calmann-Lévy im Frühjahr 2019 ins Französische übersetzt.
 
Das Gespräch wird moderiert von Pierre Benetti, Mitglied des Onlinejournals En attendant Nadeau.
 
Danièle Cohn ist ehemalige Absolventin der École Normale Supérieure mit Habilitation in Philosophie und Enkelin von Willy Cohn. Sie ist Spezialistin für Goethe sowie die deutsche Romantik und Ästhetik. Vormals lehrte sie Ästhetik und Kunstphilosophie an der ENS Lyon, der École des Hautes Etudes en Sciences Sociales (EHESS) Paris und war Professorin mit Lehrstuhl für Philosophie an der Universität Paris I - Panthéon Sorbonne, wo sie das Labor für Kultur, Ästhetik und Kunstphilosophie leitet. Sie ist Redaktionsmitglied bei Critique und Nouvelle Revue d'esthétique sowie Beiratsmitglied am Deutschen Forum für Kunstgeschichte in Paris.

Norbert Conrads ist ein deutscher Historiker und Germanist. Er ist Autor zahlreicher Studien zur Bildungs- und Sozialgeschichte, zur Geschichte Schlesiens und des schlesischen Judentums sowie Mitglied der Historischen Kommission für Schlesien. Für seine wissenschaftlichen Verdienste wurde er mehrfach geehrt. Im Jahr 2017 erhielt er das Bundesverdienstkreuz am Bande.
  
In Zusammenarbeit mit dem Mémorial de la Shoah und dem Onlinejournal En attendant Nadeau
  

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