Gespräch Philipp Blom

Portraitfoto von Philipp Blom © Peter Hassiepen

Do, 30.01.2020

19:00 Uhr – 21:00 Uhr

Goethe-Institut Paris

Die Welt aus den Angeln

Eine Geschichte der Kleinen Eiszeit von 1570 bis 1700 sowie der Entstehung der modernen Welt, verbunden mit einigen Überlegungen zum Klima der Gegenwart

„Ein Buch, das ein historisches Panorama gekonnt aufbereitet, so packend und auf aufregende Weise lehrreich, das es eine Freude ist (...) Donald Trump wird dieses Buch vermutlich leider nicht lesen.“ (Gießener Allgemeine Zeitung)
 
Lange kalte Winter und kurze kühle Sommer: Im 17. Jahrhundert veränderte sich das Klima in Europa dramatisch. Das Getreide wurde knapp, Wirtschaft und Gesellschaft torkelten in eine tiefe Krise. Die Kleine Eiszeit vermittelt uns eine Vorstellung von den schweren Verwerfungen, die ein Klimawandel auslöst. Die Menschen versuchten sich mit Hilfe von Aufklärung, Wissenschaft und Technik aus der Abhängigkeit von der Natur zu befreien. Aber heute stößt diese moderne Welt an ihre Grenzen, weil sie eine erneute Klimakatastrophe heraufbeschwört.
Philipp Blom entfaltet ein großartiges Panorama, in dem wir die Herausforderungen der Gegenwart erkennen. Die Welt aus den Angeln wurde im Verlag Maison des sciences de l’homme von Olivier Mannoni übersetzt und erscheint Anfang Februar erstmals auf Französisch.  
 
Das Gespräch führt Franziska Humphreys (Maison des sciences de l’homme).
 
Philipp Blom (* 1970) wuchs in Hamburg und in Detmold auf. Nach Studien in Wien und Oxford, während denen er auch als Lehrer arbeitete, promovierte er in Geschichte. Während seiner Zeit in Oxford publizierte er den Roman The Simmons Papers, den er, wie mehrere seiner folgenden Bücher, auf Englisch verfasste und dann selbst ins Deutsche übersetzte.
Seit 2007 lebt er in Wien. Neben seinen historischen und literarischen Werken ist er journalistisch tätig, moderiert die Sendung Punkt Eins auf dem österreichischen Kultursender Ö1, macht Filme wie die mehrfach preisgekrönte Dokumentarserie Der taumelnde Kontinent und kuratiert Ausstellungen in Europa und den USA.
Philipp Bloms Bücher verbinden historische Forschung, philosophische Erkundungen und gelegentlich Belletristik. Vor dem Hintergrund von gegenwärtigen Umbrüchen wie der Erderwärmung und der Digitalisierung wendet er sich auch in seinem Buch Was auf dem Spiel steht (2017) verstärkt Gegenwarts- und Zukunftsthemen zu.
Mehrere von Philipp Bloms Büchern sind Bestseller. Seine Werke wurden in 16 Sprachen übersetzt und vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Groene Waterman Prijs (Antwerpen) und dem Premis Terenci Moix (Barcelona). Sein Buch Der taumelnde Kontinent wurde mit dem NDR Kultur Sachbuchpreis für das beste Sachbuch des Jahres 2009 ausgezeichnet. Böse Philosophen. Ein Salon in Paris und das vergessene Erbe der Aufklärung wurde 2011 mit dem Gleim Preis ausgezeichnet sowie als Historisches Buch des Jahres 2011 gekürt.

Franziska Humphreys
Franziska Humphreys studierte Komparatistik, Französische Philologie und Kunstgeschichte in München und Paris. Nach dem Abschluss ihrer Promotion im Cotutelle-Verfahren trat sie 2014 ein DAAD-Fachlektorat an der École des Hautes Études en Sciences Sociales sowie der Fondation Maison des Sciences de l’Homme in Paris an. Ihre aktuellen Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Epistemologie der Übersetzung sowie der Literaturwissenschaft an der Schnittstelle von Psychoanalyse und Medientheorie.

 
Im Rahmen des Projektes „Die deutsche Bibliothek“ in Zusammenarbeit mit der Maison des Sciences de l'Homme

 

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