Film, Kino-Dienstag Good bye, Lenin!

Quatre personnes dans une voiture dont une femme avec les yeux bandés © Global Screen

Di, 09.05.2017

18:30 Uhr

Goethe-Institut

Good bye, Lenin!

Regie: Wolfgang Becker, OmU, Farbe, 120 Min., 2003

DDR, im Sommer 1978: Alex Kerners Vater verlässt sein Land; er geht in den Westen. Der Besuch der Herren vom Staatssicherheitsdienst sorgt für eine erste psychische Krise von Alex' Mutter. Aus der Klinik zurückgekehrt, verwandelt sich die Frau in eine eifrige Aktivistin; das Leben der Restfamilie geht seinen sozialistischen Gang - bis zum Herbst 1989. Alex nimmt am "Abendspaziergang" teil, einer Freiheits-Demo, die von den Vertretern der Staatsmacht brutal unterbunden wird. Die Mutter, unterwegs zu einem Festakt im "Palast der Republik", sieht, wie ihr Sohn niedergeknüppelt wird; sie bricht zusammen, kommt viel zu spät ins Krankenhaus und liegt nach einem Herzinfarkt im Koma. Die Mauer fällt, Honecker geht, und die Wohnung der Kerners wird auf westlichen Standard gebracht. Alex' Mutter aber "verschläft den Siegeszug des Kapitalismus". Im Sommer 1990 erwacht sie. Der Arzt erklärt, jede Aufregung könne für die Patientin tödlich sein. Alex muss ihr das Ende des SED-Staats vorerst verheimlichen.

Es folgt die Geschichte einer in die Praxis umgesetzten DDR-Nostalgie; sie führt über die Rekonstruktion des häuslichen Schlafzimmers bis zur Suche nach den vertrauten Spreewaldgurken, die auf dem Markt schnell von Westprodukten verdrängt werden. Jeder gesundheitliche Fortschritt der Mutter erfordert noch verwegenere Maßnahmen der Illusion. Die kluge Komödie mit Daniel Brühl und Kathrin Sass war der erfolgreichste deutsche Film des Jahres 2003.

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