Vortrag "DIE MORALISCHE ENTGIFTUNG EUROPAS"

DIE MORALISCHE ENTGIFTUNG EUROPAS ©Alle Rechte vorbehalten

Do, 20.05.2021
16:30 Uhr + 19:00 Uhr

Goethe-Institut Toulouse

Vortrag für die Europatagung in Rom von Stefan Zweig (1932), gelesen von Alain Daffos und Jean Stéphane

In den 1930er-Jahren, als Nationalismus, Xenophobie und Rassismus den Kontinent in Richtung des Abgrundes des Zweiten Weltkriegs treiben, appelliert der 1881 in Österreich geborene Schriftsteller, Journalist und Biograph Stefan Zweig mit einem dem politischen Klima entgegengesetzten Idealismus an die europäische Einigung.

Auf Einladung der Accademia de Roma verfasst Zweig 1932 einen Vortrag mit dem Titel „Die moralische Entgiftung Europas“. Das Thema: Wie kann eine neue Generation „echter“ Europäer entstehen, wenn man die Jugend des alten Kontinents auf die europäische Idee einschwört und nicht das Leid aufzeigt, dass sich Bevölkerungen angetan haben, sondern verdeutlicht, was jene Bevölkerungen einander verdanken?

Zweig entwickelt in seinem Vortrag den Gedanken, dass ein anderes Europa möglich ist. Ein Europa der Bürger, ein Europa der Kultur. Sein Traum hat sich zu seinen Lebzeiten nicht erfüllt.

Dem Pazifismus und der Konstruktion eines im Geiste geeinten Europas verpflichtet, trafen ihn die Ereignisse der Vorkriegszeit und der Machtgewinn des Nationalsozialismus schwer. Aus Deutschland nach Großbritannien vertrieben, findet Zweig schließlich Zuflucht in Brasilien, weit entfernt von seinem in Trümmern liegenden Europa. Dort nahm er sich schließlich 1942 zusammen mit seiner Frau das Leben.

Die Compagnie La Part Manquante untersucht klassische und zeitgenössische Texte mit dem Bestreben, in den von Regisseur Alain Daffos auf die Bühne gebrachten Werken das Poetische mit dem Politischen zu vereinen.

Dauer der Lesung: 45 Minuten

Die Veranstaltung wird zweimal angeboten: um 16:30 Uhr und um 19 Uhr.


Diese Veranstaltung findet im Rahmen der Europawoche 2021 der Stadt Toulouse statt.

In Partnerschaft mit der Compagnie La Part Manquante
 

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