Juliette Aubert-Affholder erhält den Nerval-Goethe Preis

Nerval-Goethe-Preis 2022:  Juliette Aubert-Affholder
Prix Nerval-Goethe 2022 : Juliette Aubert-Affholder | © Anton Schaffer/Goethe-Institut Paris

Der Nerval-Goethe-Preis geht in diesem Jahr an Juliette Aubert-Affholder für ihre Übersetzung des Romans „Tyll“ von Daniel Kehlmann, 2020 als „Le Roman de Tyll Ulespiègle“ bei Actes Sud erschienen.

Die Preisverleihung fand am 17. Mai 2022 im Hôtel de Beauharnais in Paris statt; Gastgeber war Hans-Dieter Lucas, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Frankreich. Anwesend waren Nicolas Ehler, Direktor des Goethe-Instituts Paris, Paul de Sinety, Generalbevollmächtigter für die französische Sprache und die Sprachen Frankreichs im französischen Kulturministerium, Guillemette Mouren-Verret, Generalsekretär der Défense de la Langue Française, Olivier Agard, Direktor der UFR d’études germaniques an der Sorbonne Université und Yann Migoubert, Leiter des Kulturreferats der Philosophischen Fakultät der Sorbonne Université. Der Preis wurde Juliette Aubert-Affholder von der Juryvorsitzenden Claire de Oliveira überreicht.

In der Jurybegründung wird im Hinblick auf die Übersetzung des Romans Le Roman de Tyll Ulespiègle unter anderem folgendes hervorgehoben:
„Juliette Aubert-Affholder versteht es, sich von Zwängen zu befreien und die gewünschte Natürlichkeit zu finden, einen lebendigen, facettenreichen Ton, der es schafft, uns zu zeigen, was die Menschheit retten kann: die Freiheit, die Kunst in all ihren Formen, die Schönheit der Poesie, die zweifellos das Wesentliche der Welt in sich vereinen. Und so kann dieser offene kulturelle Transfer angeregt werden und sich weiterentwickeln – denn bekanntlich hält der Seiltänzer am besten in der Bewegung die Balance. Die von der Übersetzerin geschaffene Übertragung ins Französische hat so viel Charme und Leichtigkeit, dass sie ausgezeichnet zu der gelehrten Schalkhaftigkeit des Romanautors passt. Aus diesem Grund freuen wir uns, ihre Arbeit zu würdigen“

Biografie
Juliette Aubert-Affholder, 1975 in Brest geboren, studierte Germanistik und Literaturübersetzung. Die heute in Hamburg und Volx (Provence) lebende Übersetzerin überträgt bereits seit 2007 zahlreiche Werke von zeitgenössischen Autor*innen ins Französische. 2006 nahm Juliette Aubert-Affholder am Goldschmidt-Programm teil, 2016 an der Übersetzungswerkstatt Vice-Versa, bei welcher sie in den darauffolgenden Jahren die Co-Leitung übernahm. Seit 2017 leitet sie eine eigene Schreibwerkstatt in Hamburg.