Ausstellung Games and Politics

Games & Politics: Game Sunset Sunset © Auriea Harvey & Michaël Samyn

Di, 30.01.2018 –
Fr, 23.02.2018

Goethe-Institut Nancy

Interaktive Ausstellung zu Games, Kunst und Politik

Die interaktive Ausstellung Games und Politics zeigt Computerspiele als soziale Statements und Kunstobjekte und untersucht wie Computerspiele ihr politisches Potenzial auf spielerische Weise entfalten. Die Besucher werden zu Spielern und machen ihre eigene Erfahrung, wie die Spiele auf sie wirken.

Umfassende Weltentwürfe

Die ausgewählten Spiele zeigen eine große Bandbreite an gesellschaftlichen Fragestellungen und Herausforderungen. Prekäre Arbeitsverhältnisse („Sunset“) werden ebenso thematisiert wie Genderproblematiken („Perfect Woman“), der Überwachungsstaat („TouchTone“), die Folgen kriegerischer Auseinandersetzungen („This War of Mine“) oder der Umgang mit Geflüchteten („Escape from Woomera“).

Seit Anfang der siebziger Jahre hat das Computerspiel eine rasante Entwicklung zu einem globalen gesellschaftlichen Phänomen hinter sich gebracht. Aus den rudimentären Frühformen Pac-Man oder Super Mario sind umfassende Weltentwürfe entstanden, die dem realen Leben an Komplexität kaum nachstehen. Was bedeutet das für die moderne Gesellschaft? Wie beeinflussen PC-Spiele und Online-Gaming unser Bewusstsein und damit das Umfeld, in dem wir leben? Lassen sich Videospiele zur Meinungsbildung instrumentalisieren? Ob Computer-Spiele als Politikum, als Unterhaltungsmedium oder gar als Kunst verstanden werden, ist vor allem eine Frage des Kontextes. Die Ausstellung Games and Politics betrachtet Videospiele als ein junges Medium, das eine wichtige gesellschaftliche Funktion in der zeitgenössischen globalisierten Welt erfüllt.

Spiegel der gesellschaft

Games and Politics entstand 2016 und basiert auf der Ausstellung Global Games des ZKM (Zentrum für Kunst und Medien) Karlsruhe. Die Ausstellungskuratoren wählten politisch ambitionierte Computerspiele der letzten 12 Jahre aus, die die Grenzen und Möglichkeiten des Genres ausschöpfen und damit auch eine Herausforderung an die Unterhaltungsindustrie darstellen. Neben einer kritischen Betrachtung gesellschaftlicher Realitäten bieten zeitgenössische Videospiele die Chance, die Schwierigkeiten einer Entscheidungsfindung zu durchleben und errichten dazu anti-utopische Universen. So tauchen die Spieler in eine alternative Realität ein, die ihnen als in sich völlig geschlossene Welt erscheint. Spiele, die früher bloß zur Unterhaltung gedacht waren, können so zu einem Spiegel unserer Gesellschaft werden.

Zusammen mit dem Goethe-Institut wurde die Ausstellung bereits u.a. in Mexiko, San Francisco, Washington, Boston, Sao Paulo und Singapur gezeigt, weitere Stationen in anderen Metropolen der Digitaltechnologie werden noch folgen.
 

spiele in der ausstellung

  • 1378(km) (Jens M. Stober, 2010)
  • Coming Out Simulator 2014 (Nicky Case, 2014)
  • Democracy3 (Positech Games, 2013)
  • Dys4ia (Newgrounds, Anna Anthropy, 2012)
  • Escape from Woomera (Katharine Neil, et.al., 2004)
  • Killbox (Biome Collective, 2016)
  • Madrid (Gonzalo Frasca, 2004)
  • Orwell (Osmotic, 2016)
  • Papers, Please (3909, Lucas Pope, 2013)
  • Perfect Woman (Peter Lu & Lea Schönfelder, 2016)
  • Phone Story (Molleindustria, 2011)
  • Sunset (Tale of Tales, 2015)
  • The Cat and the Coup (Peter Brinson and Kurosh ValaNejad, 2011)
  • The Westport Independent (Double Zero One Zero, 2016)
  • This War Of Mine (11 bit studios, 2014)
  • TouchTone (Mikengreg, 2015)
  • Unmanned (Mollenindustria, 2012)
  • Yellow Umbrella (Awesapp, 2014)

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