Debatte Die SPD und die NS-Vergangenheit 1945-1990

Divan historique

Diskussion mit Kristina Meyer (Friedrich-Schiller-Universität Jena), Valérie Robert (Université Sorbonne Nouvelle – Paris 3), Corine Defrance (Paris-CNRS/Sirice) und Ulrich Pfeil (Université Lorraine/Cegil)

Aus den Trümmern des „Dritten Reiches“ eine demokratische und sozial gerechte Gesellschaft aufzubauen: das war in den Nachkriegsjahren das erklärte Ziel der SPD (Sozialdemokratische Partei Deutschlands). Um in politische Verantwortung zu gelangen, waren die aus Haft und Emigration zurückgekehrten Funktionäre der Partei auf die Stimmen von Millionen ehemaliger „Volksgenossen“ angewiesen.

Kristina Meyer zeichnet in ihrem Buch den Umgang der deutschen Sozialdemokratie mit der NS-Diktatur von 1945 bis 1990 nach.

Sie fragt nach der Bedeutung von Widerstands- und Verfolgungserfahrungen für das Selbstverständnis und die Außenwahrnehmung der wiedergegründeten Partei, nach ihrem Beitrag zur politischen, juristischen und gesellschaftlichen Aufarbeitung der NS-Verbrechen, nach ihrer Auseinandersetzung mit Rechtsradikalismus und Antisemitismus sowie nach der Positionierung der SPD in geschichtspolitischen Debatten.
Der vergangenheitspolitische Weg der SPD in der alten Bundesrepublik erweist sich als eine permanente Gratwanderung: zwischen dem Streben nach gerechter Aufarbeitung der NS-Geschichte und dem Ziel einer „inneren Versöhnung“ der bundesdeutschen Gesellschaft.

Sie erhielt für ihre Dissertation den Willy-Brandt-Preis für Zeitgeschichte 2015.
 
In Kooperation mit dem Deutschen Historischen Institut Paris, der Universität Lorraine/CEGIL und dem LabEX/EHNE


 

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