Theateraufführung Christoph Marthaler - Bekannte Gefühle, gemischte Gesichter

Ausschnitt des Theaterstücks Bekannte Gefühle, gemischte Gesichter von Christoph Marthaler © Walter Mair

Fr, 30.06.2017 –
Sa, 01.07.2017

Théâtre Jean-Claude Carrière

Printemps des Comédiens Montpellier

1987 gegründet, beherbergt das Theaterfestival Printemps des Comédiens jedes Jahr im Juni zwischen zwanzig und fünfundzwanzig Shows und mehr als 40 000 Zuschauer. Auch in diesem Jahr wird die langjährige Kooperation zwischen dem Festival und dem Goethe-Institut anlässlich der französischen Premiere Marthalers Stück Bekannte Gefühle, gemischte Gesichter fortgesetzt. 

Seit drei Jahrzehnten kreiert Christoph Marthaler Stücke quer durch Europa, die die Erinnerung prägen. Dieses hier, mit seinem geheimnisvollen Titel, ist wie ein wundervoller Niederschlag. Um sich in diesem melancholischen Universum einzufinden muss man kein Experte der deutschen Theaterszene sein. Dennoch ein kleiner Ausblick: Christoph Marthaler stand schon immer in enger Verbindung mit der Volksbühne in Berlin, Volkstheater, Theater des Ostens mit Stolz beansprucht.

Und dennoch, Bekannte Gefühle, gemischte Gesichter ist das Ende dieses Zyklus. Den Osten gibt es nicht mehr, das Publikum des Theaters, man weiß es nicht. Der nackte Dekor, in welchen Marthaler sein Stück platziert, zwischen Mauern, wo Spuren das Entfernen einer Tafel zeigen, sie sind wie Geister der Volksbühne, die hier erscheinen. Künstler einer anderen Zeit, deren Silhouetten, Perücken und alte Kleider keine Bühne mehr haben, um sich auszudrücken. Sie reden kaum, und fangen urplötzlich an, gemeinsam zu singen – Mozart, Verdi, Haendel – und es ist wundervoll. Man findet dort eine Nostalgie wieder, umrankt von unendlicher Anmut, eine Hommage, die die Schönheit von einem Vierteljahrhundert Theater vermischt. Das letzte Zittern des Frühlings…

Stück in deutscher Sprache mit französischen Untertiteln.

Treffen mit Christoph Marthaler und dem künstlerischen Team von Bekannte Gefühle, gemischte Gesichter (unter Vorbehalt).

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