Theateraufführung Die Kabale der Scheinheiligen

Die Kabale der Scheinheiligen. Das Leben des Herrn de Molière © Thomas Aurin

Sa, 08.07.2017 –
Do, 13.07.2017

Parc des Expositions d'Avignon

Frank Castorf beim Festival d’Avignon

Prämiere in Frankreich!

Frank Castorf ist deutscher Regisseur und Intendant der Volksbühne Berlin. Seine postdramatische Ausrichtung kann als ernstzunehmende und richtungsweisende Experimentalästhetik gelten, die seit Beginn seiner Intendanz im Jahr 1992 bundesweit für neue Tendenzen ausschlaggebend gewesen ist, so etwa in der Frage nach der Ästhetik eines politischen Theaters. So liegt seinen Inszenierungen und seiner Arbeitsweise in der Regel eine Haltung zugrunde, die sich wesentlich vom „normalen“ Arbeitsprozess unterscheidet. Castorf gebraucht eine literarische Vorlage zumeist, um durch biographische Details, Verfremdungsmittel wie Unsinn, Slapstick, Derbheiten eine eigenartige, „private“ Sicht auf das Treiben seiner Schauspieler auf der Bühne zu erzeugen. Ein Hauptmittel hierzu spielt seit einigen Jahren der intensive, experimentelle Gebrauch von Videokameras und Leinwänden, die eine eigenartige Wahrnehmungsperspektive ermöglichen.

In Die Kabale der Scheinheiligen befragt Castorf das Verhältnis von Künstler, Staat und Zensur. Castorf holt den Text von Michael Bulgakow, zensiert 1931, erstmals aufgeführt 1936, mit seiner doppelten historischen und politischen Referenz in die Gegenwart des Alles-ist-erlaubt der liberalen Gesellschaft. Eine Inszenierung nach Bulgakow mit Texten von Pierre Corneille, Rainer Werner Fassbinder, Molière und Jean Racine.

8./ 9./ 11./ 12./ 13.07.2017 (Dauer der Aufführung: 5h45 mit Pause)

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