Theater Am Königsweg

Am Koenigsweg Foto (Auschnitt) © Arno Declair

Mi, 20.02.2019 –
So, 24.02.2019

Odéon- Théâtre de l'Europe

Deutsches Schauspielhaus Hamburg

Noch in derselben Nacht, als Donald Trump zum Präsidenten der USA gewählt wird, beginnt Elfriede Jelinek ein neues Stück zu schreiben. Dennoch ist Am Königsweg weitaus mehr als nur eine Abrechnung der österreichischen Schriftstellerin mit dem amerikanischen Milliardär: Es ist das derzeitige politische Theaterstück.

Zwischen Tragödie und Groteske entwirft Elfriede Jelinek das große Bild eines politisch-finanzkapitalistischen Komplexes, der durch und durch marode ist. Es geht Jelinek um Wahrhaftigkeit und Hellsicht inmitten eines Diskurses, in dem scheinbar alles gleich wahr oder falsch, also beliebig ist.  Am Königsweg fordert Haltung ein und ist eine sehr ernsthafte künstlerische Antwort auf Trump, gerade weil sie nicht eine Selbstgewissheit suggeriert, die sich in moralischer Überlegenheit gefällt.

Elfriede Jelinek, 1946 geboren und aufgewachsen in Wien, begann am Wiener Konservatorium Klavier und Komposition zu studieren, anschließend Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte an der Universität Wien. Nach Abbruch des Studiums 1967 begann sie zu schreiben und zählt mittlerweile zu den bedeutendsten deutschsprachigen Gegenwartsautoren. Neben ihren Theaterstücken, Lyrik, Drehbüchern und Libretti umfasst ihr Werk die Romane Die Klavierspielerin (1983), Lust (1989), Die Kinder der Toten (1995) und Gier (2000). 2004 erhielt Elfriede Jelinek den Nobelpreis für Literatur.

Falk Richter, 1969 in Hamburg geboren, gilt als einer der wichtigsten zeitgenössischen Theaterregisseure und Dramatiker. Seit 1994 arbeitet er an vielen renommierten nationalen und internationalen Bühnen wie u.a. dem Deutschen Schauspielhaus Hamburg, Schaubühne Berlin, Théâtre National de Bruxelles, auf den Salzburger Festspielen und dem Festival d’Avignon. Zu seinen bekanntesten und erfolgreichsten Texten gehören Gott ist ein DJ, Electronic City, Unter Eis und Trust.
 

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