Themenwochenende Freiraum

Freiraum © Lena Birkhold

Do, 14.02.2019 –
So, 17.02.2019

Stadterneuerungsprozesse in Marseille im Fokus

Öffnungszeiten des Petirama während der Veranstaltungsreihe
Donnerstag, 14. Februar: 14:00 - 19:00 Uhr
Freitag, 15. Februar: 14:00 - 21:00 Uhr
Samstag, 16. Februar: 14:00 - 19:00 Uhr
Sonntag 17. Februar: 14:00 - 19:00 Uhr


Das Projekt Freiraum hat das Ziel, die Situation europäischer Städte und deren Bezug zum Thema „Freiheit“ zu untersuchen. Welche Fragen stellen sich, wenn Bürger, Wissenschaftler und Kulturakteure den Begriff „Freiheit" an einem Ort auf eine bestimmte Art und Weise betrachten? Welche Probleme lassen sich in einer Stadt identifizieren? Die Goethe-Institute in 38 europäischen Städten und ihre Partner aus Kunst und Zivilgesellschaft entwickeln durch den Austausch verschiedener Themen kreative Antworten auf diese Fragen. Im Rahmen dieses Projektes sind Marseille und Prag in ihrer Zusammenarbeit seit mehr als einem Jahr Partnerstädte. Die lokalen Partner dieser beiden Städte, der Verlag Hors d'atteinte in Marseille und das Institute for Democracy 21 (IfD21) in Prag, haben sich dafür entschieden, die urbanen Transformationsprozesse durch Euroméditerranée in Marseille und das Zusammenleben der Bürger in verschiedenen Stadtteilen zu untersuchen.
Wird es in Zukunft noch Räume für Begegnung zwischen den verschiedenen Bevölkerungsschichten geben?

 

Im Februar  verwandelt sich das Petirama vier Tage lang in einen Ausstellungsraum rund um das Projekt Freiraum. Das Hörstück « Les souffles de la Joliette » von Kathrin Wildner und der Film « Tout contre Marseille » werden während diesen Zeitraums gezeigt. Am Freitag, den 15. Februar, findet eine Präsentation des Films und des Hörstücks mit Kathrin Wildner, Marie Hermann (Hors d'atteinte) und Ira Bliatka (IfD21) statt. Am Sonntag, den 17. Februar, wird der Film « Les Noaillaux » auf Vorschlag des Festivals Image de Ville in Anwesenheit des Regisseurs Jean-François Comminges gezeigt.
 

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Programm der gesamten Veranstaltungsreihe

Freitag, 15. Februar 2019
Einführung
18:30 Uhr durch Joachim Umlauf (Goethe-Institut Marseille/Lyon) und Ira Bliatka (IfD21)

« Les Souffles de la Joliette »
18:45 Uhr Vorstellung des Hörstücks in Anwesenheit der Stadtethnologin Kathrin Wildner
 
« Tout contre Marseille »
19:00 Uhr Präsentation des Films und der Broschüre: Marie Hermann (Hors d'atteinte) und Ira Bliatka (IfD21)

Sonntag, 17. Februar 2019
« Les Noaillaux »
16:00 - 18:00 Uhr: Das Festival Image de Ville präsentiert den Film in Anwesenheit des Regisseurs Jean-François Comminges.


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Film « Tout contre Marseille »
Film « Tout contre Marseille »
Wie möchten wir das Zusammenleben in unserer Stadt gestalten? Auf der Suche nach Antworten und dem Einfluss städtischer Architektur auf das Zusammenleben der Menschen porträtiert der Film „Tout contre Marseille / All by Marseille“ zwölf EinwohnerInnen Marseilles jeglichen Alters und Herkunft. Die Filmemacherinnen trafen sie an drei verschiedenen Orten der Stadt, die jeweils eine zeitliche Epoche symbolisieren: Die Vergangenheit stellt die Cité Radieuse dar, erbaut von dem Stararchitekten Le Corbusier im Jahr 1952. Das in den letzten 25 Jahren komplett sanierte Geschäftsviertel La Joliette steht für die gegenwärtigen Vorstellungen der Stadtplaner; und die Umbaupläne für den Marché aux Puces, der als wichtigster Antiquitäten- und Gemüsemarkt der Region gilt, lassen die Zukunftsvisionen erahnen. Wie lässt es sich an diesen drei Orten leben und arbeiten? Teils sehr persönliche und intime Porträts ergeben ein vielseitiges Mosaik der Stadt. Wie aktuell die Thematik ist, zeigen die Ereignisse, die sich während des Filmdrehs im November 2018 in Marseille abspielten: Der Zusammensturz von drei Wohngebäuden im Stadtzentrum mit acht Opfern ließ in den Wochen danach zehntausende Menschen als Zeichen für Solidarität und dem Wunsch nach einem gemeinsamen Zusammenleben auf die Straße gehen.
Der Film entstand im Rahmen des Freiraum-Projekts der Goethe-Institute Marseille und Prag in Zusammenarbeit mit den Partnerstrukturen Hors d'Atteinte und Institute for Democracy 21.
Marseille 2018, 35 Minuten, Originalsprache: Französisch, Regie: Eva Stotz

Hörstück « Les souffles de la Joliette » von Kathrin Wildner
La Joliette, das ehemalige Wirtschaftszentrum von Marseille, hat nach dem Niedergang der Hafenindustrie eine Zeit der Vernachlässigung erlebt und ist derzeit von einer umfassenden städtischen Umstrukturierung geprägt. Der Bezirk liegt zwischen dem Meer und Autobahnrampen, zwischen funkelnden Schiffen und großen Werften. Unter dem Motto "Le second souffle de la Joliette" entsteht das größte Geschäftsviertel Südfrankreichs und das wirtschaftliche Herz der Metropole. Ein neuer Hauch von Leben und frischem Wind weht über La Joliette. Wie werden große städtebauliche Projekte, das tägliche Leben und mögliche Widerstände in einem so dichten Stadtgefüge überlagern? Welche Spuren der Vergangenheit und der Zukunft sind hier sichtbar?
Ausgehend vom FRAC als Gebäude und als Institution untersuchte Kathrin Wildner im Sommer 2018 die aktuellen Prozesse des Stadtumbaus. Als ethnographische Stadtplanerin beobachtete sie zunächst den Alltag der Bewohner. Auf den Plätzen und auf der Straße, versuchte sie die Fassaden zu enthüllen, etwas über den Sozialraum, seine Materialität, seine Interaktionen und Diskurse zu erfahren. Außerdem hat sie temporär entstehende Bereiche, spontane Treffpunkte, Übergänge und Widersprüche kartiert. Kathrin Wildner wurde 2018 im Rahmen der vom FRAC - Provence-Alpes-Côte d’Azur, La Fondation Camargo und dem Goethe-Institut Marseille organisierten Architekturresidenz nach Marseille eingeladen. Im Februar 2019 kommt sie für einen zweiten Aufenthalt nach Marseille, um ihre Beobachtungen und Tonaufnahmen zu bearbeiten, die sie letzten Sommer im Viertel La Joliette gemacht hatte.
 
Film « Les Noaillaux »
Der Film, der mit der Neukonstruktion von Kino spielt, lädt uns ein, das Viertel Noailles im Herzen Marseilles auf eine neue Art und Weise zu entdecken. « Les Noaillaux » ein partizipatives Werk, sucht eine gemeinsame Stimme in dieser kleinen Welt, im Umherwandeln und in der zwischenmenschlichen Begegnung.
Ein Film von Jean-François Comminges im Rahmen der Serie « Chemin faisant Marseille ».
Marseille 2015, 60 Minuten, Originalsprache: Französisch 


Die Veranstaltungsreihe Freiraum temps-fort wird vom Goethe-Institut Marseille in Zusammenarbeit mit dem Festival Images de Villes, Hors d'atteinte, FRAC - Provence-Alpes-Côte d’Azur, La Fondation Camargo, La Friche la Belle de Mai, Institute for Democracy 21 und dem Goethe-Institut Prag präsentiert.

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