Musikalische Lesung mit der Autorin und Clélia Farago, Cello
Osman Engels übt Cello. Er spielt an gegen unsichtbare Hindernisse, die irgendwo in seiner Vergangenheit liegen. In seiner Welt ersetzt Musik schon lange die Worte. Er kann selbst nicht gut zuhören, nichts festhalten, ohne Kontaktlinsen auch schlecht sehen. Als er ein zufällig gefundenes Aufnahmegerat abhört, wird er zum Ohrenzeugen einer Beziehung, die auf ganz andere Art laut ist. Als sein türkischer Vater, ebenfalls Musiker, sich das Handgelenk bricht und Tante Elide, seine Ziehmutter, nach fast zwanzig Jahren in Deutschland plötzlich nach Paris gehen will, ist Osman gezwungen, ein paar Dinge aufzuräumen, ein paar Fragen zu stellen. Der Roman erzählt von einem jungen Mann, dem Augen und Ohren geöffnet werden, und von einer Frau, die in der Stille lebt. Es geht um Vater-, Mutter- und Gebärdensprache und um die berührende Kraft von Musik.
Katharina Mevissen ist 1991 geboren und bei Aachen aufgewachsen. An der Universität Bremen hat sie Kulturwissenschaft und transnationale Literaturwissenschaft studiert und in Berlin eine Drehbuch-Ausbildung absolviert. Heute lebt und arbeitet sie als freie Autorin in Berlin.
In Zusammenarbeit mit der Senatsverwaltung für Kultur und Europa des Landes Berlin
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