Podiumsdiskussion 30 Jahre Mauerfall

Der Berliner Grenzübergang Checkpoint Charlie Foto (Ausschnitt) : © Bundesarchiv, Bild 183-1989-1110-018 / Oberst, Klaus

Mi, 30.10.2019

19:00 Uhr

Goethe-Institut Paris

Wie erinnern wir uns heute an die DDR ?

In Anwesenheit des Deutschen Botschafters Dr. Nikolaus Meyer-Landrut

Wie erinnern wir uns heute an die DDR? Welche Wahrnehmungsweisen sind dabei besonders zentral?
Inwiefern prägt die ehemalige DDR die bundesdeutsche Realität heute? Welche Herausforderungen ergeben sich aus dem komplizierten Prozess des Zusammenwachsens von Ost- und Westdeutschland? 30 Jahre nach dem Fall der Mauer werden diese und andere Fragen in einem Podiumsgespräch mit Gästen aus Deutschland und Frankreich näher beleuchtet.
 
Julia Schoch
, 1974 in Bad Saarow geboren, lebt nach Aufenthalten in Bukarest und Paris als freie Schriftstellerin und Übersetzerin in Potsdam. Für ihr von der Kritik hochgelobtes Erzähldebüt Der Körper des Salamanders (Piper, 2001) wurde sie mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem dem Förderpreis des Friedrich-Hölderlin-Preises und dem Annette-von-Droste-Hülshoff-Preis. Der Roman Mit der Geschwindigkeit des Sommers (Piper, 2009) wurde für den Leipziger Buchpreis nominiert. In ihrem zuletzt erschienenen Roman Schöne Seelen und Komplizen (Piper, 2018) beschreibt die Autorin, wie das Leben der Schüler eines Elitegymnasiums in der DDR im Jahr 1989 durcheinandergewirbelt wird und wie sie 30 Jahre später Bilanz ziehen: „Julia Schoch ist eine Virtuosin des Erinnerungserzählens, konziser Lebensrückblicke, mit deren Hilfe sie auf ebenso leichte wie kluge Weise unsere Gesellschaft zu porträtieren versteht, ohne vom Privaten abzugehen.“ (Frankfurter Allgemeine Zeitung).
 
Kathrin Gerlof, geboren 1962 in Köthen/Anhalt, lebt in Berlin und arbeitet als Autorin und Journalistin, u.a. für die Weltwoche, die Zürcher Wochenzeitung, den Freitag, die Frankfurter Rundschau und das neue deutschland. Seit 2016 gehört sie zum Redaktionsteam der Monatszeitschrift OXI Wirtschaft anders denken. 2008 debütierte sie mit Teuermanns Schweigen (Aufbau). Bis heute hat sie insgesamt fünf Romane veröffentlicht und diverse Auszeichnungen erhalten, zuletzt das Spreewald-Literatur-Stipendium 2020. Ihr neuestes Buch Nenn mich November (Aufbau, 2018) erzählt die Geschichte vom Neuanfang eines Paares, das nach einer Privatinsolvenz von Berlin in ein ostdeutsches Dorf umzieht: „Mit Witz und ironischem Biss entwirft die Autorin ein Panorama der Möglichkeiten, wie Bewohner der DDR den Umbruch verarbeitet haben.“ (Sächsische Zeitung)

Emmanuel Droit, geboren 1978 in Lunéville, studierte Geschichte, Philosophie und Literatur in Nancy, Göttingen, Paris und Berlin. 2006 promovierte er zum Thema "Vorwärts zum neuen Menschen? Die sozialistische Erziehung in der DDR 1949-1989". Er ist Professeur für Neuere und Neueste Geschichte Europas am IEP Strasbourg. 2011-2012 war er als Stipendiat der Alexander-von-Humboldt-Stiftung Gastwissenschaftler am Leibniz Zentrum für Zeithistorische Forschung (ZZF) in Potsdam und Gastdozent an der Humboldt Universität zu Berlin. 2012-2013 war er Fellow am Institute for Advanced Studies in Nantes. Zu seinen Hauptforschungsgebieten gehören die soziokulturelle Geschichte der DDR, die Theorie und Praxis der Geschichte des Sozialismus im globalen Kontext seit 1945 und Erinnerungskulturen Europas seit 1989.

Das Gespräch wird moderiert von dem Historiker und Journalisten Thomas Wieder (geboren 1979). Nach dem Studium der Geschichte an der École Normale Supérieure in Paris unterrichtete er an der École Normale Supérieure in Cachan. 2003 wurde er Redakteur bei Le Monde des Livres. 2011 wechselte er ins Politikressort von Le Monde. Seit 2016 ist er als Deutschlandkorrespondent von Le Monde in Berlin tätig.

 
In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Historischen Institut Paris (DHI) und der Friedrich-Ebert-Stiftung
Unter der Schirmherrschaft des Botschafters der Bundesrepublik Deutschland
 

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