Online-Gespräch Stefan Zweig

Porträts von Stefan Zweig und Paul Valéry Foto (Ausschnitt): © éditions Bartillat

Mo, 12.10.2020

19:00 Uhr

Online

L’esprit européen en exil

Stefan Zweig war einer der aufmerksamsten und sensibelsten Beobachter der europäischen Entwicklungen, von der Katastrophe des Ersten Weltkrieges bis zum Aufstieg des deutschen Faschismus, der Europa in den Zweiten Weltkrieg stürzte, eine weitere, noch nie dagewesene Katastrophe.
 
Seine Überlegungen sind auch heute noch hochaktuell: Etablierte Ordnungen und Normen werden in Frage gestellt, die Gestalt einer neuen Weltordnung bleibt offen. In diesem Zusammenhang stellen wir Ihnen die Texte vor, die Stefan Zweig von 1933 bis 1942 dem politischen Zeitgeschehen, dem Exil und dem Schicksal der europäischen Juden gewidmet hat.

Diese sehr vielfältige Sammlung wurde zusammengestellt von Klemens Renoldner und Jacques Le Rider und erschien kürzlich bei Bartillat. Von Jacques Le Rider erstmals ins Französische übersetzt, enthält sie viele relevante Texte über das Schicksal der europäischen Juden, über Politik, Exil und die Rolle der Literatur. Diese Publikation bereichert die Kenntnis des letzten Jahrzehnts des österreichischen Schriftstellers erheblich, einer Zeit, in der Zweig, wie der Titel suggeriert, sowohl vom Geist des europäischen Projekts überzeugt als auch angesichts der Brutalität und Tragödien seiner Zeit verzweifelt war.

Durch das Online-Gespräch mit den Herausgebern Jacques Le Rider und Klemens Renoldner führt Géraldine Schwarz.

Jacques Le Rider ist Studienleiter an der École Pratique des Hautes Études und Autor zahlreicher Publikationen zu Wiener Schriftstellern, darunter Weininger, Hofmannsthal, Freud, Schnitzler oder – jüngst – Karl Kraus.

Klemens Renoldner ist ein österreichischer Autor und Germanist. Er hat von 2008 bis 2018 das Stefan Zweig Zentrum Salzburg geleitet und zahlreiche Publikationen über diesen Autoren betreut, darunter Stefan Zweig, instants d’une vie (Stock, 1994).

Géraldine Schwarz ist eine deutsch-französische Autorin, Journalistin und Dokumentarfilmerin. Sie interveniert in vielen Ländern zu Themen wie Erinnerungsarbeit, Demokratie und Populismus. Für ihr in zehn Sprachen übersetztes Buch Les Amnésiques Die Gedächtnislosen (Flammarion 2017 / Secession Verlag 2018) erhielt sie unter anderem den Europäischen Buchpreis. 
 
Im Rahmen des Projektes „Das politische Buch“ in Zusammenarbeit mit der Heinrich-Böll-Stiftung Frankreich
 

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