Brady Lecture 2014
Christopher Clark

Das Goethe-Institut London hat die diesjährige Brady Lecture mit einem herausragenden Redner an einem einzigartigen Ort gehalten. Der Historiker Christopher Clark (‘The Sleepwalkers’/‘Die Schlafwandler – Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog’) hat wie kaum ein anderer den aktuellen Diskurs zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges beeinflusst. Über 200 Zuhörer kamen zu der Vorlesung auf der prachtvollen HMS President – einem der drei letzten Britischen Kriegsschiffe aus dem Ersten Weltkrieg, welches in ein spektakuläres Kunstwerk umgewandelt wurde.   



Hundert Jahre nach Ausbruch des Krieges wird viel darüber debatiert, wie es zu den Ereignissen des Sommers 1914 kam. Professor Clark fragt nicht wieso, sondern wie Europa in den Krieg zog. Der Cambridge Historiker hat sich damit vor allem in Deutschland und Großbritannien Kritik eingeholt und wird von manchen bezichtigt, mächtige Individuen und Regierungen der Zeit zu entschulden. Sein Ansatz hat es jedoch ermöglicht, die komplizierten Fragen um 1914 anders und mit neuen Augen zu betrachten. In seiner Vorlesung zieht Clark Vergleiche zwischen der machtpolitischen Landschaft von damals und heute.

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Jedes Jahr wird die Brady Lecture zu Ehren der Leistungen des Akademikers Philip Brady (1932-97) gehalten. Er hat auf bemerkenswerte Art Britisch-Deutschen Dialog und Verständigung gefördert in dem er regelmäßig für die BBC German und den World Service sprach, über Deutschland lehrte, und eng mit dem Goethe-Institut London zusammenarbeitete.


Dazzle-Ship, Tobias Rehberger Foto: Stephen White Die Brady Lecture 2014 fand am 28 November an Bord der HMS President (1918) statt. Das Schiff wurde im Auftrag von 1418NOW vom deutschen Künstler Tobias Rehberger umgewandelt. Er kreierte eine moderne Version des Camouflage-artigen Dazzle Designs welches während des Krieges auf über 2000 Britischen Schiffen, inklusive der HMS President, angewandt wurde ´um den Feind zu täuschen`.