Top Ten
Die besten deutschen Architektur­fotografen

Architekturfotografie von HG Esch
Foto: HG Esch

Architekturkritik und Architekturfotografie gehören untrennbar zusammen – und doch sind sie grundverschieden. Die eine beschreibt einen Raum, ein Gebäude, eine Stadt mit Worten. Die andere fängt das Licht ein, das von der Architektur ausgeht: nüchtern dokumentierend, unbestechlich kommentierend oder einfühlsam erzählend, poetisch schwärmend. Dem Architekturkritiker Falk Jaeger wird bei seiner Arbeit der Architekturfotograf zum Alter Ego. Er hat die besten der Zunft ausgewählt und stellt sie mit ihren unterschiedlichen Herangehensweisen und Bildsprachen in kurzen Porträts vor.

Häuser knipsen kann doch nicht so schwer sein, sollte man meinen. Sie laufen nicht davon und warten gemeinsam mit dem Fotografen geduldig auf das richtige Licht. Manchmal allerdings ist das Warten vergebens, oft sind die Bedingungen nicht wie im Studio bequem beherrschbar. So wird klar, dass man auch beim Ablichten von Architektur das Gespür für das Motiv, den richtigen Augenblick, den kongenialen Blick und Fantasie sehr wohl benötigt. Das zeigen die Arbeiten der zehn ausgewählten Fotografen und Fotografinnen, die immer wieder mit neuen Perspektiven, Atmosphären, Wirkungen oder Effekten überraschen.

Architekturfotografie ist zudem ein ganz eigenes Arbeitsgebiet. Im Unterschied zur Mode, zu Autos oder Lebensmitteln geht es nicht darum, die Motive ins rechte Licht zu setzen, um sie zu vermarkten. Häuser sind schon verkauft. Meist sind es auftraggebende Architekten, die ihre Werke dokumentieren lassen und die oft ganz bestimmte Vorstellungen davon haben, wie die Gebäude zu sehen sind und wie sie wirken sollen. Manchmal macht aber erst der Fotograf ein unscheinbares Bauwerk zum Star, die Aufnahme wird zur Ikone. Manche Baukünstler haben ihr Bauwerk wie ein Kind in die Welt gesetzt und überlassen es den Mitmenschen – und so auch dem Fotografen – das Werk zu rezipieren und zu interpretieren.

Dass Häuser in aller Regel ohne Nutzer, also ohne Menschen abgebildet werden, ist ein schwer zu erklärendes Phänomen – zumal Architekten in die Renderings, computergenerierte Entwurfsdarstellungen geplanter Bauten, meist Abbildungen von Menschen einfügen. Vielleicht liegt die Menschenleere typischer Architekturfotografien daran, dass die Arbeit des Fotografen, ein Gebäude ins Bild zu setzen, dem Komponieren eines Stilllebens entspricht. Da können Lebewesen nur stören. Aber auch die meisten Architekten greifen zum Bild ohne Menschen, wenn sie die Wahl haben. Moderne Architektur strebt seit ihren Anfängen zu Beginn des 20. Jahrhunderts nach Klarheit, nach Vereinfachung, nach Abstraktion. Menschen hingegen bringen Unordnung und Leben ins Haus. Das verträgt manch elitäre Architektur gar nicht – was ihre Existenzberechtigung infrage stellt, aber das ist eine andere Geschichte.

Die Dokumentation von Architektur, der Versuch, die Arbeit des Architekten zu würdigen, sie möglichst unverfälscht vor Augen zu führen und erfahrbar zu machen, ist eine wichtige Aufgabe der Architekturfotografie. Die Architekturtheorie spricht von der Gestaltebene, der topologisch, physisch vorhandenen Architektur. Diese Ebene gehört für die meisten Architekturfotografen zum Arbeitsalltag. Die Symmetrieachse, sofern am Objekt vorhanden, ist Pflichtprogramm. Doch man wählt auch andere Blickwinkel, vermeidet perspektivische Verzerrungen, wartet auf das optimale Licht. Es ist kein Zufall, dass einige der Architekturfotografen durch die Schule des Fotografen Dieter Leistner in Mainz oder an der Fachhochschule Dortmund gegangen sind. Er hat diese Vorgehensweise der sorgfältigen geometrischen Komposition perfektioniert, die Harmonie und Gleichgewicht ausstrahlt. Auf diese Weise entstehen Aufnahmen von hoher Eindringlichkeit und Präzision, bei denen manchmal sogar der Effekt zu beobachten ist, dass sich die idealisierte Ansicht auf eine gewisse Weise von der Wirklichkeit löst.

Aber es gibt auch die Erscheinungsebene, also die Architektur, wie sie durch Wetter, Bewegung des Betrachters oder andere Rezeptionsbedingungen beeinflusst, wahrnehmbar ist. Wenn Hans Georg Esch seine Panoramaaufnahmen chinesischer Großstädte inszeniert, dann wartet er nicht auf einen smogfreien Tag, sondern reflektiert die Poesie der schemenhaften Erscheinung der Stadtansichten. Andere komponieren Fotoessays auf dieser Ebene und dokumentieren nicht unbedingt die Architektur, aber das Ambiente der Architektur, wie es ist.

Die dritte Ebene, das Bild, ist die subjektiv erfahrene Wirklichkeit der Architekturgestalt und deren Erscheinung. Sie entsteht im Kopf des Betrachters. Auf dieser Ebene arbeitet Friederike von Rauch, für die Architektur ein Rohstoff ist, aus dem Empfindungen und Träume gemacht werden können.
 
So gibt es unterschiedliche Herangehensweisen an das Sujet und damit auch sehr unterschiedliche Handschriften der zehn besten Architekturfotografen.

Zooey Braun

  • Porträt Zooey Braun Foto: Laura Korn
    Porträt Zooey Braun
  • Architekturfotografie von Zooey Braun Foto: Zooey Braun
  • Architekturfotografie von Zooey Braun Foto: Zooey Braun
    Architekturfotografie von Zooey Braun
  • Architekturfotografie von Zooey Braun Foto: Zooey Braun
  • Architekturfotografie von Zooey Braun Foto: Zooey Braun
  • Architekturfotografie von Zooey Braun Foto: Zooey Braun
  • Architekturfotografie von Zooey Braun Foto: Zooey Braun
  • Architekturfotografie von Zooey Braun Foto: Zooey Braun
  • Architekturfotografie von Zooey Braun Foto: Zooey Braun
  • Architekturfotografie von Zooey Braun Foto: Zooey Braun
  • Architekturfotografie von Zooey Braun Foto: Zooey Braun
Als es für den 1966 in Braunschweig geborenen Zooey Braun darum ging, einen Beruf zu wählen, übernahm er eher zufällig einen Assistentenjob bei einem mit der Familie befreundeten Fotografen und fand Gefallen daran. Er wollte Menschen fotografieren, Bildreportagen anfertigen, alles, nur nicht Architektur ablichten. Denn Eltern und Großeltern waren Architekten, was sich nachhaltig auf die Gestaltung der Familienurlaube auswirkte und ihn eher schreckte, aber wohl auch mit dem architektonischen Blick ausstattete.
 
Ob neuerlicher Zufall oder Fügung, jedenfalls traf Braun beim Fotodesignstudium in Dortmund auf die ausgewiesenen Architekturfotografen Dieter Leistner und später Jörg Hempel, bei dem er das Diplom erwarb. Fortan porträtierte er nicht mehr Menschen, sondern Häuser.

Auffällig ist die Ruhe und Unaufgeregtheit, mit der er vorgeht: wie er Dynamik und Spektakel vermeidet, wie er die Balance der Bildausschnitte austariert, wie er bewusst die Halbtotale wählt, um die Dinge zu reduzieren, außerdem  um auf Teile des Ganzen zu fokussieren und die ihnen eigene Kompositionsweise offenzulegen. Es entstehen Bilder von großer Eindringlichkeit, festgehalten mit dem kontemplativen, durchaus auch melancholischen Blick, der Gelassenheit voraussetzt.

Marcus Bredt

  • Porträt Marcus Bredt Foto: Katrin Lütge
    Porträt Marcus Bredt
  • Architekturfotografie von Marcus Bredt Foto: Marcus Bredt
  • Architekturfotografie von Marcus Bredt Foto: Marcus Bredt
  • Architekturfotografie von Marcus Bredt Foto: Marcus Bredt
  • Architekturfotografie von Marcus Bredt Foto: Marcus Bredt
  • Architekturfotografie von Marcus Bredt Foto: Marcus Bredt
  • Architekturfotografie von Marcus Bredt Foto: Marcus Bredt
  • Architekturfotografie von Marcus Bredt Foto: Marcus Bredt
  • Architekturfotografie von Marcus Bredt Foto: Marcus Bredt
  • Architekturfotografie von Marcus Bredt Foto: Marcus Bredt
  • Architekturfotografie von Marcus Bredt Foto: Marcus Bredt
„Ich mag es, dass Gebäude stillstehen und nicht launisch sind …“, erklärt Marcus Bredt, Jahrgang 1968, seine Affinität zur Architektur. Die anfängliche Auseinandersetzung mit der expressiven Baukunst Daniel Libeskinds brachte ihn dazu, sich mit dem Zusammenspiel zwischen den Gebäuden und dem Ambiente, also ihrem Umfeld und dem Alltagsleben zu befassen. So entstehen neben den auftragsgemäßen idealisierenden Gebäudeporträts immer auch konfliktreichere ästhetisierende Abbildungen der Realität. In seinen Städteporträts über Baku, Kiew und Bukarest, Brasília, Belo Horizonte und Manaus, werden die vorgestellten Bauten, in diesen Fällen neue Fußballstadien, mit ihrer Umgebung in Bezug gesetzt. Menschen kommen ins Bild, Passanten, Beschäftigte, Sportler, die den vom Architekten geschaffenen Ort für sich nutzen, als ihre Welt, in die der Architekt eingegriffen hat: im besten Fall ordnend, helfend, Angebote machend.
 
Es sind auch die wechselnden Erscheinungen der Architekturen, die Marcus Bredts Interesse wecken: dramatische Wettersituationen, changierende Lichtstimmungen. Und er erzählt die Geschichten des Bauens, der Konstrukteure, der Bauarbeiter, der Mitarbeiter, ohne die Bauwerke weder entstehen noch bestehen könnten.

HG Esch

  • Porträt HG Esch Foto: Ece Günden
    Porträt HG Esch
  • Architekturfotografie von HG Esch Foto: HG Esch
  • Architekturfotografie von HG Esch Foto: HG Esch
  • Architekturfotografie von HG Esch Foto: HG Esch
  • Architekturfotografie von HG Esch Foto: HG Esch
  • Architekturfotografie von HG Esch Foto: HG Esch
  • Architekturfotografie von HG Esch Foto: HG Esch
  • Architekturfotografie von HG Esch Foto: HG Esch
  • Architekturfotografie von HG Esch Foto: HG Esch
  • Architekturfotografie von HG Esch Foto: HG Esch
  • Architekturfotografie von HG Esch Foto: HG Esch
Hans-Georg Esch, Jahrgang 1964, lebt zwar im beschaulichen Hennef bei Bonn, ist aber gleichwohl einer der Architekturfotografen, die weltweit aktiv sind. Die Bandbreite seiner Arbeiten reicht von den romanischen Kirchen, den Villen und den Brücken Kölns bis zum Büroturm in Sydney. In jüngerer Zeit interessieren und faszinieren ihn die großen Dimensionen menschlichen Bauens, wie er sie vor allem in außereuropäischen Städten, in den sogenannten Megacitys antrifft. Die Wolkenkratzer von Dubai, wie sie aus dem Wolkenmeer steigen, die im Smog schemenhaft wie Kulissen eines Endzeitfilms auftauchende Stadt Shanghai oder die Berge erklimmende Hochhausagglomeration Hongkong. Mittlerweile nutzt er die neuen technischen Möglichkeiten, um den Größenordnungen der Megacitys mit seinen Stadtbilddokumentationen gerecht zu werden. Seine Panoramen chinesischer Millionenstädte transportieren angesichts der unglaublichen Maßstabssprünge Faszination und Beklommenheit, provozieren Staunen und Schaudern zugleich. Erlebbar werden sie in aufwendigen Ausstellungen und großformatigen Fotobänden, die Esch mit großem Engagement realisiert.

Brigida González

  • Porträt Brigida González Foto: Sandra Schuck
    Porträt Brigida González
  • Architekturfotografie von Brigida González Foto: Brigida González
  • Architekturfotografie von Brigida González Foto: Brigida González
  • Architekturfotografie von Brigida González Foto: Brigida González
  • Architekturfotografie von Brigida González Foto: Brigida González
  • Architekturfotografie von Brigida González Foto: Brigida González
  • Architekturfotografie von Brigida González Foto: Brigida González
  • Architekturfotografie von Brigida González Foto: Brigida González
  • Architekturfotografie von Brigida González Foto: Brigida González
  • Architekturfotografie von Brigida González Foto: Brigida González
  • Architekturfotografie von Brigida González Foto: Brigida González
Nach der klassischen Ausbildung zur Fotografin ging die 1969 in Stuttgart geborene Brigida González zunächst zum Film und arbeitete als Kamerafrau. Ganz ohne Einfluss blieb der Umgang mit dem mobilen Medium auf ihre heutige Arbeit mit Immobilien nicht, bannt sie doch hin und wieder Sequenzen auf veritables Filmmaterial. Oder das Mercedes-Benz Museum wird in der Vorbeifahrt abgelichtet, die Innenhalle gar mit drehender Kamera.
 
Auch kommen Emotionalität und Dynamik der Bilder ins Spiel, González reagiert auf die Motive entschieden subjektiv und tritt in eine persönliche Interaktion mit ihnen. So sind auf ihren Bildern zuweilen neue, nie gesehene Partien und Perspektiven zu entdecken, die einer unkonventionellen Interpretation der vorgefundenen Artefakte entspringen. Das Licht spielt bei Brigida Gonzáles als Gestaltungsfaktor eine entscheidende Rolle. Harmloser blauer Himmel ist eher nicht gewünscht, wenn es gilt, den Charakter der Gebäude zu stärken, sie in Szene zu setzen, manchmal bis hin zu einer Science-Fiction-artigen Wirkung. Diese Freiheit der Herangehensweise erwartet sie von ihren Auftraggebern.

Roland Halbe

  • Porträt Roland Halbe Foto: Roland Halbe
    Porträt Roland Halbe
  • Architekturfotografie von Roland Halbe Foto: Roland Halbe
  • Architekturfotografie von Roland Halbe Foto: Roland Halbe
  • Architekturfotografie von Roland Halbe Foto: Roland Halbe
  • Architekturfotografie von Roland Halbe Foto: Roland Halbe
  • Architekturfotografie von Roland Halbe Foto: Roland Halbe
  • Architekturfotografie von Roland Halbe Foto: Roland Halbe
  • Architekturfotografie von Roland Halbe Foto: Roland Halbe
  • Architekturfotografie von Roland Halbe Foto: Roland Halbe
  • Architekturfotografie von Roland Halbe Foto: Roland Halbe
  • Architekturfotografie von Roland Halbe Foto: Roland Halbe
Der 1963 in Karlsruhe geborene Roland Halbe studierte am Istituto Europeo di Design im italienischen Cagliari Fotografie. Bereits zu Beginn seiner Tätigkeit verlegte er sich auf die dokumentarische Architekturfotografie, fast immer im Auftrag von Architekten. Das Zusammenwirken mit den Baukünstlern ist essenzieller Bestandteil seiner Arbeitsweise, sowohl beim Einstieg in ein Projekt als auch beim Erfassen der Ideenwelt der Architekten und beim Nachspüren ihrer Absichten, die ins Bild gesetzt werden wollen. In Deutschland, in Europa – mit einem Schwerpunkt in Spanien –, aber auch in anderen Erdteilen ist er mit den namhaftesten internationalen Architekten und Ingenieuren unterwegs. Sein Interesse gilt – neben der präzisen, porträthaften, „unbestechlichen“ Erfassung der Bauten – den Details und Effekten, die es überall zu entdecken gibt, wenn man näher hinschaut. Sobald der genaue Blick und der Rahmen des Suchers überraschende Perspektiven aus der Wirklichkeit ausschneiden, die als ästhetische Artefakte ein Eigenleben entwickeln, werden Abbilder isolierter architektonischer Elemente zu autonomen Kunstwerken, die es wert sind, in Galerien präsentiert zu werden.

Florian Holzherr

  • Porträt Florian Holzherr Foto: Eib Eibelshäuser
    Porträt Florian Holzherr
  • Architekturfotografie von Florian Holzherr Foto: Florian Holzherr
  • Architekturfotografie von Florian Holzherr Foto: Florian Holzherr
  • Architekturfotografie von Florian Holzherr Foto: Florian Holzherr
  • Architekturfotografie von Florian Holzherr Foto: Florian Holzherr
  • Architekturfotografie von Florian Holzherr Foto: Florian Holzherr
  • Architekturfotografie von Florian Holzherr Foto: Florian Holzherr
  • Architekturfotografie von Florian Holzherr Foto: Florian Holzherr
  • Architekturfotografie von Florian Holzherr Foto: Florian Holzherr
  • Architekturfotografie von Florian Holzherr Foto: Florian Holzherr
  • Architekturfotografie von Florian Holzherr Foto: Florian Holzherr
Nicht von ungefähr haben es ihm die Künstler James Turrell und Donald Judd angetan: architekturaffine Gestalter, die den kurzen Schritt von der Baukunst hinüber zur Bildenden Kunst wagen. Der 1970 in München geborene und an der dortigen Fachakademie Fotodesign ausgebildete Florian Holzherr hatte drei Interessen: Kunst, Architektur und Fotografie. In der Fotografie sah er dann die Gelegenheit, diese Interessen miteinander zu verbinden.
 
Seine Art, Fotografien sorgfältig und in aller Ruhe ins Werk zu setzen, vergleicht er mit einem Handwerk, weniger mit hyperkreativer Künstlerarbeit. Es geht ihm darum, die Prägnanz der Werke einzufangen, die Imagination anzuregen und damit den gestalteten Raum lesbar und das Raumerlebnis nachvollziehbar zu machen. Modische Ausdrucksweisen vermeidet er, denn „Architektur- und Kunstdokumentation wird bedeutender, je älter sie wird, weil sie unsere gebaute Geschichte zeigt“. Er sieht in seiner „deutschen Art“ zu fotografieren gegenüber der „kitschig bunten“ Architekturfotografie in Amerika die „trockenere, zurückgenommenere“ Arbeitsweise. Sie bekommt nach seiner Erfahrung auch jenseits des Atlantiks ausreichend Anerkennung.

Werner Huthmacher

  • Porträt Werner Huthmacher Foto: Werner Huthmacher
    Porträt Werner Huthmacher
  • Architekturfotografie von Werner Huthmacher Foto: Werner Huthmacher
  • Architekturfotografie von Werner Huthmacher Foto: Werner Huthmacher
  • Architekturfotografie von Werner Huthmacher Foto: Werner Huthmacher
  • Architekturfotografie von Werner Huthmacher Foto: Werner Huthmacher
  • Architekturfotografie von Werner Huthmacher Foto: Werner Huthmacher
  • Architekturfotografie von Werner Huthmacher Foto: Werner Huthmacher
  • Architekturfotografie von Werner Huthmacher Foto: Werner Huthmacher
  • Architekturfotografie von Werner Huthmacher Foto: Werner Huthmacher
  • Architekturfotografie von Werner Huthmacher Foto: Werner Huthmacher
  • Architekturfotografie von Werner Huthmacher Foto: Werner Huthmacher
Der in Berlin lebende Werner Huthmacher wurde 1965 in Landau in der Pfalz geboren und hat bei Dieter Leistner   studiert. Er gehört in Deutschland zu den meistbeschäftigten, von Architekten und Institutionen beauftragten Fotografen. Seine Werke sind in den einschlägigen Fachorganen, aber auch in den großen Publikumsmedien präsent. Dabei geht es ihm nicht nur um die aseptische Dokumentation von Baukunst, um den architektonischen Blick entlang der Symmetrieachse. Vielmehr liebt er es, zum Beispiel für Ausstellungen, Themen zu verfolgen, Geschichten zu erzählen, Sequenzen zu inszenieren.

In ähnlicher Absicht setzt er Menschen ins Bild, als absoluten Maßstab, aber auch, um die „tote“ Baukunst mit dem Leben zu konfrontieren, für die sie eigentlich geschaffen ist. Manchmal können es auch Tiere sein. So ließ er für eine seiner Kunst-am-Bau-Arbeiten – eine Fotoinstallation im Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz – lebendige Ferkel durch das Haus treiben. Durch derlei Kunstgriffe wird den zweidimensionalen Fotoarbeiten die Dimension Zeit hinzugefügt.

Stefan Müller

  • Porträt Stefan Müller Foto: Martin Muser
    Porträt Stefan Müller
  • Architekturfotografie von Stefan Müller Foto: Stefan Müller
  • Architekturfotografie von Stefan Müller Foto: Stefan Müller
  • Architekturfotografie von Stefan Müller Foto: Stefan Müller
  • Architekturfotografie von Stefan Müller Foto: Stefan Müller
  • Architekturfotografie von Stefan Müller Foto: Stefan Müller
  • Architekturfotografie von Stefan Müller Foto: Stefan Müller
  • Architekturfotografie von Stefan Müller Foto: Stefan Müller
  • Architekturfotografie von Stefan Müller Foto: Stefan Müller
  • Architekturfotografie von Stefan Müller Foto: Stefan Müller
  • Architekturfotografie von Stefan Müller Foto: Stefan Müller
Stefan Josef Müller, 1965 in Bonn geboren, hatte sich anfangs unter dem Einfluss des Architekten Oswald Mathias Ungers dem Rationalismus verschrieben. Er fotografierte dessen Werke auf kongeniale Art. In Italien, dem Ursprungsland des Razionalismo, wandelte er auf den Spuren des Malers Giorgio de Chirico und setzte dessen Pittura Metafisica in fotografische Bildsprache um, zeigte Häuser und Straßen wie dieser als harte, leblose Kulissen.
 
Folgerichtig befasste er sich schwerpunktmäßig auch mit den Nachfolgern Ungers’, setzte die formale Strenge der Architektur von Max Dudler, Ortner & Ortner, Kleihues + Kleihues oder Schulz und Schulz ins Bild. Meist erscheinen die sorgfältig geometrisch austarierten und bearbeiteten Bilder menschenleer und entfalten auf diese Weise eine ungemein suggestive Kraft.

In jüngerer Zeit kommen andere Haltungen und Stilrichtungen hinzu: Die Bauten von Architekten wie Barkow Leibinger oder Roedig Schopp eröffnen Stefan Müller einen anderen Zugang und neue Sichtweisen auf die gebaute Umwelt.

Christian Richters

  • Porträt Christian Richters Foto: Hede Ziranka
    Porträt Christian Richters
  • Architekturfotografie von Christian Richters Foto: Christian Richters
  • Architekturfotografie von Christian Richters Foto: Christian Richters
  • Architekturfotografie von Christian Richters Foto: Christian Richters
  • Architekturfotografie von Christian Richters Foto: Christian Richters
  • Architekturfotografie von Christian Richters Foto: Christian Richters
  • Architekturfotografie von Christian Richters Foto: Christian Richters
  • Architekturfotografie von Christian Richters Foto: Christian Richters
  • Architekturfotografie von Christian Richters Foto: Christian Richters
  • Architekturfotografie von Christian Richters Foto: Christian Richters
  • Architekturfotografie von Christian Richters Foto: Christian Richters
Der 1958 in Münster in Westfalen geborene Christian Richters hat an der Folkwang-Schule in Essen sein Diplom in Kommunikationsdesign erworben. Er begann bereits sehr früh mit der Architekturfotografie und war damals einer unter wenigen. Heute ist er mehr als seine Kollegen in allen Erdteilen tätig, fotografiert für internationale Medien ebenso wie im Auftrag internationaler Stararchitekten wie Rem Koolhaas, Toyo Ito oder UNStudio. Von seinem Wohnort Münster aus hat er das Aufkommen der holländischen Architektur und die damit verbundenen publizistische Aktivitäten begleitet. Darum pflegt er auch vielfältige Beziehungen zu namhaften Architekten der Niederlande.

Richters liefert zwar zu jedem Gebäude – gewissermaßen als Pflichtprogramm –die orthogonalen „Architektenansichten“. Doch als Kür interessiert ihn „die Magie des erstmaligen Ankommens“ an einem Ort, diesen visuell zu erfassen und zu entschlüsseln. Er nähert sich, umrundet den Bau und dokumentiert das Kennenlernen. Auf diese Weise versucht er, sowohl die architektonische Konzeption als auch den Charakter der Architektur zu vermitteln.

Friederike von Rauch

  • Friederike von Rauch Foto: Stefanie Schweiger
    Friederike von Rauch
  • Architekturfotografie von Friederike von Rauch Foto: Friederike von Rauch
  • Architekturfotografie von Friederike von Rauch Foto: Friederike von Rauch
  • Architekturfotografie von Friederike von Rauch Foto: Friederike von Rauch
  • Architekturfotografie von Friederike von Rauch Foto: Friederike von Rauch
  • Architekturfotografie von Friederike von Rauch Foto: Friederike von Rauch
  • Architekturfotografie von Friederike von Rauch Foto: Friederike von Rauch
  • Architekturfotografie von Friederike von Rauch Foto: Friederike von Rauch
  • Architekturfotografie von Friederike von Rauch Foto: Friederike von Rauch
  • Architekturfotografie von Friederike von Rauch Foto: Friederike von Rauch
  • Architekturfotografie von Friederike von Rauch Foto: Friederike von Rauch
„Ich bin keine Architekturfotografin“, betont sie standhaft, was insofern stimmt, als sie keine Aufträge zur fotografischen Baudokumentation annimmt. Friederike von Rauch, geboren 1967 in Freiburg im Breisgau, bedient sich der Architektur nur als Sujet für ihre künstlerische Arbeit. Den Räumen, den Spuren des Menschen – nur denen, niemals den Menschen selbst – und den Atmosphären gilt ihre Aufmerksamkeit. Der Zusammenhang interessiert sie nicht, er wird ausgeblendet, die Bildinformationen werden radikal reduziert. Es geht ihr nicht um spektakuläre neue Gebäude, es geht um Raum, um Licht und Schatten, um Stofflichkeit, um Atmosphäre. Das Plakative, Laute, Dramatische, Bewegte ist in ihren Bildern nicht zu finden. Sie sind wie Bildräume der Romantik komponiert.
 
Die Farbpalette ist fahl gedämpft bis an die Grenze zur Monochromie. Mit dem sanft fließenden diffusen Licht, das ätherisch verhaltene Stille vermittelt, ist den Bildern eine tiefe Melancholie zu eigen. Stille Klöster, verlassene Räume, menschenleere Museen außerhalb der Öffnungszeit sind Friederike von Rauchs Traumorte. Sie setzt die Sehnsucht ins Bild, sie ist die Architekturpoetin mit der Kamera.