Ausstellung New Forms of Togetherness

New Forms of Togetherness ©Studio Nüssli+Nuessli

Di, 07.12.2021 –
Do, 06.01.2022

10:00 Uhr – 17:30 Uhr GMT

The Briggait

Die Künstlerinnen Siri Black und Marion Carré präsentieren die Ergebnisse ihrer Residenz.

Die Künstlerinnen Siri Black und Marion Carré stellen ihre künstlerischen Arbeiten vor, die sie während ihrer Online-Residenz "New Forms of Togetherness" entwickelt haben. Dabei werden sie maschinelle Lernsysteme und Erfahrungen aus der realen Welt einbeziehen. 

Zwischen November 2020 und Dezember 2021 haben die Künstlerinnen Siri Black und Marion Carré Arbeiten entwickelt, die das interdisziplinäre und zunehmend relevante Feld des maschinellen Lernens und der kreativen Praxis erkunden. Die entstandenen Werke beinhalten die Anwendung von Methoden des maschinellen Lernens und befassen sich mit Themen der Authentizität und der Beurteilung sowohl der menschlichen als auch der künstlichen Wahrnehmung.


ÖFFNUNGSZEITEN

Eröffnung
07. Dezember 2021, 17:00 - 20:00

Ausstellung
08. Dezember 2021 - 06. Januar 2022
Mo - Fr: 10:00 -17:30


"An Index Finger Tracing A Thought" – Siri Black

"An Index Finger Tracing A Thought" ist ein fortlaufendes Forschungsprojekt über die Grenzen zwischen dem Künstlichen und dem Natürlichen sowie über die Bedeutung von Intelligenz. 
Die Videoinstallation nimmt das bekannte "Face on Mars" als Ausgangspunkt, um Prozesse der Gesichtserkennung - und Fehlerkennung - zu diskutieren, die sowohl in der menschlichen Kognition als auch im maschinellen Lernen vorkommen. 

Von der finsteren Anziehungskraft der Pareidolie auf Generationen von Sternguckern bis hin zu den Versuchen von Gesichtserkennungsalgorithmen, Gesichtsmerkmale zu extrahieren und zu interpretieren, scheint die weiteste Reichweite menschlicher Bemühungen immer mit unserem eigenen Bild zu enden, das uns anschaut. Anhand von Feldaufnahmen der "Auld Wives Lifts"-Steinzeichnungen, Interviews mit Neurowissenschaftlern und Amateurastronomen sowie Experimenten mit Open-Source-Maschinenlernen stellt Siri Black die Frage, ob wir unserem eigenen Anthropozentrismus jemals entkommen können.


"Is it true? The Post-truth Archive Factory" - Marion Carré

Die künstlerische Arbeit "Is it true? The Post-truth Archive Factory" ist das Ergebnis einer Verflechtung zwischen Archiven und künstlicher Intelligenz, die unser Verhältnis zur Wahrheit und ihren Fälschungen erforscht. Dieses Projekt präsentiert ein Triptychon von Kunstwerken, die bewusst die Grenzen zwischen wahr und falsch verwischen. 

Durch die Verwendung von Archiven, die als Vorläufer der Boulevardzeitungen gelten und daher ein komplexes Verhältnis zur Realität geschaffen haben, hat Marion Carré mit Hilfe künstlicher Intelligenz falsche Textarchive erzeugt. Indem sie eine Art "mise en abyme" des Fiktiven produziert, schafft sie Kunstwerke mit authentischen und generierten Archiven, um die Bedingungen ihrer Produktion, Wahrnehmung und Zirkulation zu hinterfragen.

Das Archiv und die Wahrheit, die als absolut und unveränderlich wahrgenommen werden, lassen uns ihre Komplexität und die Konstruktionen, denen sie entstammen, vergessen. Im Kontext der Liminalität zwischen dem Wahren und dem Falschen und der ständigen Informationsflut halten wir die Wahrheit für heilig und beteiligen uns gleichzeitig an der Verbreitung falscher Informationen. Diese gefälschten Wahrheiten werden zum Beweis für unsere eigenen, von der Realität losgelösten Vorstellungen. Wenn unser individuelles Gedächtnis korrumpierbar ist, wie widerstandsfähig ist dann unser kollektives Gedächtnis gegen falsche Informationen?


"New Forms of Togetherness" ist eine kulturelle Zusammenarbeit zwischen dem Goethe-Institut Glasgow und der Alliance Française Glasgow (zusammen mit dem Institut Français d'Ecosse), die darauf abzielt, neue Ansätze für künstliche Intelligenz durch die Einheit von Technologie und Kunst zu ermöglichen. Die Residenz wurde mit Unterstützung der Partner National Library of Scotland, Social Brain in Action Lab, NEoN Digital Arts und dem Centre for Contemporary Arts in Glasgow durchgeführt.

Diese Online-Residenz wird vom deutsch-französischen Kulturfonds unterstützt und finanziert.

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