Online-Filmvorführung Sarah Blaßkiewitz: Ivie wie Ivie

Sa, 30.07.2022 –
Sa, 06.08.2022

19:00 Uhr – 19:00 Uhr

Online

Goethe-Kino (Online - Nur in Großbritannien verfügbar)

Die dreißigjährige Afrodeutsche Ivie lebt in Leipzig und jobbt im Solarium ihres Ex-Freundes Ingo und im Kindergarten. Parallel bewirbt sie sich für eine Position als Lehrerin an verschiedenen Schulen. Sie wohnt mit ihre Freundin Anne zusammen, die sie wie Ingo, seit ihrer Schulzeit kennt. Aus diesen Zeiten stammt auch Ivies Spitzname „Schoko“. Ivie ahnt nicht, dass sie eine Halbschwester hat, bis diese vor ihrer Tür steht, mit der Nachricht, dass ihr gemeinsamer Vater im Senegal gestorben ist und sie zur Beerdigung eingeladen sind. Die etwas jüngere Naomi lebt in Berlin, wo sie als Türsteherin in einem Club und als Verkäuferin arbeitet. Sie sieht eine Chance, mehr über ihre Familie und sich selbst zu erfahren, während Ivie zögert, von jetzt auf gleich die Reise anzutreten. Naomis Einstellungen und die Nachricht vom Tod des Vaters, den sie nie kennengerlernt hat, lassen sie vieles in ihrem Leben in Frage stellen.

In ihrem Spielfilmdebut zeigt Sarah Blaßkiewitz, auf welch vielfältige Weise sich Identität entwickelt und brüchig werden kann, wie unterschiedlich sich Rassismus manifestiert und empfunden werden kann. Mit einem sicheren Blick für Alltagssituationen arbeitet sie auf unaufgeregte Weise die Unterschiede zwischen den beiden Schwestern und deren Erfahrungswelten heraus, zu denen auch der Kontrast zwischen den Städten Leipzig und Berlin gehört. Es scheint kein Zufall, dass sie Ivie eher im bodenständigen Leipzig ansiedelt und Naomi u.a. mit der Nacktkultur Berlins assoziiert. Die beiden Darstellerinnen Haley Louise Jones (Ivie) und Lorna Ishema (Naomi) sind wie die Charaktere, die sie spielen, in Deutschland aufgewachsen. Lorna Ishema erhielt 2021 für ihre Rolle den deutschen Filmpreis für die beste weibliche Nebendarstellerin.

Deutschland 2021, Farbe, 112 Min. Mit englischen Untertiteln.
Regie: Sarah Blaßkiewitz. Mit Haley Louise Jones, Lorna Ishema, Anne Haug, Maximilian Brauer, Anneke Kim Sarnau.


Bitte beachten Sie, dass diese Online-Vorführung nur in Großbritannien verfügbar ist.

Tickets über Eventbrite buchen

Portrait Sarah Blaßkiewitz © Sarah Blaßkiewitz Sarah Blaßkiewitz wurde 1986 in Leipzig geboren. Sie wuchs in Potsdam auf und ging für ihr Studium der Audiovisuellen Medien (2006 bis 2011) nach Berlin. Während des Studiums begann sie parallel bei Filmproduktionen im Regie- und Kameradepartment zu arbeiten. Es folgten zudem Jobs in Schauspielagenturen und Casting-Studios. Ihr Kurzfilm Auf dem Weg nach Oben feierte seine Premiere 2011 auf dem Max Ophüls Festival. Der mittellange Film Blank erschien 2016 und lief auf zahlreichen Festivals. 2017 erhielt sie zusammen mit der Produktionsfirma Sehr gute Filme Entwicklungsförderung für ihr Miniserienkonzept Supercrew (AT) vom Medienboard Berlin Brandenburg und hat im Januar 2018 die Pilotfolge fertig gestellt. 2019/2020 drehte sie ihren Debütfilm Ivie wie Ivie zusammen mit Weydemann Bros. und ZDF Das kleine Fernsehspiel. 2019 gewann der Film den Baltic Event Award in der Sektion „Work in Progress" des Tallinn Black Nights Film Festival und wurde 2021 für den FIRST STEPS Award nominiert.

Zurück