Online Filmvorführung Christian Alvart: Freies Land

Blick auf eine Seelandschaft Christian Alvart: Free Country

Sa, 28.01.2023 –
Sa, 11.02.2023

19:00 Uhr – 19:00 Uhr GMT

Online

Goethe-Kino (Online – Nur in Großbritannien verfügbar)

In der griechischen Mythologie ist Atlas einer der Titanen, der dazu verdammt ist, bis in alle Ewigkeit den Himmel zu tragen. Dargestellt wird er zumeist wie er schwer und gebeugt die die Himmel- oder die Weltkugel trägt. In David Narwaths Spielfilmdebut ist  Atlas ein Möbelpacker mit Namen Walter Scholl, der für eine Firma arbeitet, die in Frankfurt a. M. Zwangsräumungen durchführt. Loyal und stoisch erledigt der ehemalige Gewichtheber seinen Job, obwohl ihm doch immer öfter das Kreuz schmerzt. Eines Tages erkennt er bei  einem seiner Einsätze seinen Sohn Jan, den er als Kind verlassen hat. Ohne sich erkennen zu geben, sucht er persönlichen Kontakt zu Jan, nicht zuletzt um diesen und seine Familie vor den Immobilien-Haien zu schützen, die das Haus, in dem sie leben, teuer verkaufen wollen und vor Gewalt nicht zurückschrecken.

In ihrem preisgekrönten Drehbuch verbinden David Nawrath und seinem Co-Author Paul Salisbury geschickt eine emotionale Vater-Sohn-Geschichte mit der Realität des innerstädtischen, zum Teil mit kriminellen Mitteln gefochtenen Kampfs um Immobilien und schnell fortschreitender Gentrifizierung. Langsam erhöhen sie das psychologische Gewicht, das auf Walter niederdrückt und pushen ihn immer mehr aus seiner Passivität heraus zum Handeln. In Rainer Bock haben sie die ideale Besetzung für die Rolle des Walters gefunden, dessen innere Spannung immer spürbar ist, aber nie zum Ausbruch kommt.

Deutschland 2018, Farbe, 100 Min. Mit englischen Untertiteln.
Regie: David Nawrath. Mit Rainer Bock, Albrecht Schuch, Uwe Preuss, Thorsten Merten, Roman Kanonik, Nina Gummich, Zübeyde Bulut, Serdar Thenk Yildiz, Sasun Sayan.



Bitte beachten Sie, dass diese Online-Vorführung nur in Großbritannien zugänglich ist.

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Christian Alvart wurde 1974 in Seeheim-Jugenheim in Hessen geboren. Während der Kindheit und Jugend filmte er auf Super-8 und Video. Zusammen mit einem Kreis filmbegeisterter Geeks gründet er das Filmmagazin X-TRO, dessen Chefredakteur er mit 19 Jahren wurde. Alvart besuchte nie eine Filmhochschule und brachte sich das Regiehandwerk als Assistent in verschiedenen Funktionen bei.  1997 gründete er seine Produktionsfirma Syrreal Entertainment mit Sitz in Berlin und gab sein Spielfilm-Debüt 1999 mit Curiosity Killed the Cat, der für den Max Ophüls Preis nominiert wurde.

Nach seinem zweiten Spielfilm Antikörper (2005) wechselte er nach Hollywood, wo er 2007 für Paramount den Horror-Thriller Fall 39 mit Renée Zellweger und Bradley Cooper sowie 2008 den Science-Fiction-Thriller Pandorum mit Dennis Quaid und Ben Foster inszenierte. Zurück in Deutschland arbeitete Alvart als Tatort-Regisseur an zwei hochgelobten Borowski-Einsätzen und wurde 2012 als Regisseur für die Tatorte mit Til Schweiger als Kommissar engagiert. Sein Thriller Banklady kam 2013 ins Kino. 2015 folgte die Buddy-Komödie Halbe Brüder und 2016 der Kino-Tatort Tschiller: Off Duty.

2018 demonstriert Christian Alvart seine Begeisterung für das Genrekino erneut in der Verfilmung des Psychothrillers Abgeschnitten der Erfolgsautoren Sebastian Fitzek und Michael Tsokos sowie der Inszenierung des Thrillers Steig.Nicht.Aus!. Ebenfalls seit 2018 ist Dogs of Berlin auf Netflix abrufbar. Eine düstere 10-teilige Serie, in der Alvart als Showrunner zwei Polizisten in den Abgründen der komplexen Berliner Unterwelt ermitteln lässt. Es folgten zwei Staffeln der Serie Sløborn. Außerdem arbeitet er u.a. an einer Realverfilmung der Serie Captain Future, deren weltweite Rechte Alvart mit seiner Produktionsfirma erworben hat. Christian Alvart hat drei Söhne und eine Tochter und lebt in Berlin. (Quelle: Presseheft, editiert.)
 

 

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