Eines der letzten Projekte, an denen Norman vor seiner Rückkehr in die Vereinigten Staaten in Deutschland mitwirkte, war auch eines seiner bemerkenswertesten. Neben Reza Dabui war er Kameramann bei dem Underground-Spielfilm
1 Berlin-Harlem. Diese subversive, stachelige Satire wurde von den deutschen Filmemachern Lothar Lambert und Wolfram Zobus sowohl geschrieben und als auch inszeniert und enthält Cameos und kleine Rollen von Rainer Werner Fassbinder und Mitgliedern seines Umkreises – darunter Ingrid Caven und Brigitte Mira.
Die Handlung setzt ein, als der schwarze amerikanische GI John (gespielt von dem realen Soldaten Conrad Jennings) seinen Dienst beendet, und sein darauf folgende Versuche, sich mit seiner weißen deutschen Partnerin in Berlin in ein Berufsleben einzuleben, kurzzeitig von unterschwelligen und offenen rassistischen Aggressionen vereitelt werden. Was folgt, ist ein Driften durch die Randzonen der Außenseiter- und Subkulturen der Stadt – einschließlich queerer Cruising-Spots und Berlins „Black Panther Solidarity Committee“ – in denen flüchtige Momente der Zärtlichkeit und Aufrichtigkeit seltener als krasse Fetischisierung und dreiste Bigotterie zu finden sind. Die gezielte Kritik der Rassenbeziehungen von Normans früherem
Blues People aufgreifend bietet
1 Berlin-Harlem eine komplexe Darstellung von sozialer Entfremdung und Aggression sowie der Internalisierung und der schließlich folgenden Reaktion auf derartige Gewalt.
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1 Berlin-Harlem
Lothar Lambert & Wolfram Zobus, 1974, Westdeutschland, Englisch und Deutsch, 100 Min.
Kamera: Skip Norman & Reza Dabui
Bitte beachten Sie, dass dieses Programm Nacktheit, rassistische Sprache, häusliche Gewalt und sexuelle Übergriffe beinhaltet.
Mit freundlicher Genehmigung der Deutschen Kinemathek
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