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18:30 Uhr
Special Preview - Andres Veiel: Riefenstahl + Q&A mit Sandra Maischberger
Filmvorführung|Special Preview
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Goethe-Institut London, London
- Preis Preis: £6, £3 ermäßigt und für Goethe-Institut Sprachkursteilnehmer*innen & Bibliotheksmitglieder.
Leni Riefenstahl gilt als eine der umstrittensten Frauen des 20. Jahrhunderts - als Künstlerin und als Nazi-Propagandistin. Ihre Filme Triumph des Willens und Olympia stehen für perfekt inszenierten Körperkult und die Feier des Überlegenen und Siegreichen. Gleichzeitig zeigen diese Bilder die Verachtung für das Unvollkommene und Schwache. Riefenstahls Ästhetik ist heute präsenter denn je - aber gilt das auch für ihre implizite Botschaft? Der Film geht dieser Frage anhand von Dokumenten aus Riefenstahls Nachlass nach, darunter private Filme, Fotos, Aufnahmen und Briefe. Er deckt Fragmente ihrer Biografie auf und stellt sie in einen erweiterten historischen Kontext. Wie konnte Riefenstahl zur bedeutendsten Filmemacherin des Reiches werden und gleichzeitig eine engere Verbindung zu Hitler und Goebbels leugnen? Während ihres langen Lebens nach dem Untergang des Nationalsozialismus blieb sie unbeeindruckt und schaffte es, ihr Erbe zu kontrollieren und zu gestalten. In persönlichen Dokumenten beklagt sie ihre „ermordeten Ideale“. Riefenstahl steht stellvertretend für viele Nachkriegsdeutsche, die in Briefen und aufgezeichneten Telefonaten aus ihrem Nachlass von einer ordnenden Hand träumen, die endlich mit dem „Drecksloch Staat“ aufräumt. Dann würde auch ihr Werk eine Renaissance erleben, in ein oder zwei Generationen könnte diese Zeit kommen - was, wenn sie Recht haben?
Deutschland 2024, 115 Min. Mit englischen Untertiteln.
Buch und Regie: Andres Veiel. Produziert von Sandra Maischberger.
Im Anschluss an den Film und das Q&A laden wir Sie zu einem Empfang ein.
Bitte beachten Sie, dass wir keine Werbung zeigen und der Film pünktlich startet.
In Zusammenarbeit mit Dogwoof Releasing
Riefenstahl kommt am 9. Mai in die britischen Kinos.
Über Sandra Maischberger
Sandra Maischberger, geboren 1966 in München, nimmt seit langem einen festen Platz in der deutschen Medienlandschaft ein und gilt als eine der bekanntesten und erfolgreichsten Journalistinnen und Fernsehmoderatorinnen des Landes. Zu den vielen Auszeichnungen, mit denen sie im Laufe ihrer Kariere bereits geehrt wurde, gehören unter anderem: der Deutsche Fernsehpreis, der Bayerische Fernsehpreis, die Goldene Kamera, der Medienpreis für Sprachkultur, die Romy und das Bundesverdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland.
Maischberger wuchs in Garching bei München auf und startete direkt nach dem Abitur eine Laufbahn als Hörfunkmoderatorin bei Bayern 2. Neben ihrer freien Mitarbeit bei verschiedenen Zeitungen und Hörfunksendern absolvierte sie zudem die Deutsche Journalistenschule in München. Schon bald darauf wechselt sie zum Fernsehen und arbeitete dort in den folgenden Jahren sowohl für private als auch öffentlich-rechtliche Sender wie Tele5 und den Bayerischen Rundfunk. Im Jahr 1989 moderiert sie als Nachfolgerin von Günther Jauch die Jugendsendung „Live aus dem Schlachthof“ im Bayerischen Fernsehen, die schnell zu einem großen Erfolg wird. Es folgen verschiedene Formate wie „Talk im Turm“, „0137“, „Spiegel TV Interview“ und „Greenpeace TV“. Zudem arbeitete sie als freie Mitarbeiterin für verschiedene ARD-Sender sowie für so unterschiedliche Magazine wie „Der Spiegel“ und das monatlich erscheinende Frauenmagazin „Amica“.
Von 2000 bis 2006 wechselt Maischberger zum Nachrichtensender n-tv, wo sie erstmalig eine Talkshow mit ihrem Namen moderiert. Die Sendung „maischberger“ etablierte sich schnell als eine der beliebtesten Talkshows im deutschen Fernsehen und wird im selben Jahr mit dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis ausgezeichnet. 2003 übernimmt Maischberger die Moderation der ARD-Talksendung „Menschen bei Maischberger“, die nach inhaltlichen und formalen Veränderungen inzwischen „Maischberger“ heißt und zweimal in der Woche in der ARD zu sehen ist. Bis heute überzeugt Sandra Maischberger mit ihrem souveränen Moderationsstil und ihrer Fähigkeit, auch äußerst kontroverse Themen sensibel und fundiert zu diskutieren.
Neben ihrer Tätigkeit als Moderatorin ist Maischberger auch als Autorin und Filmproduzentin aktiv. Neben mehreren Buch-Veröffentlichungen zu gesellschaftspolitischen Themen, produziert sie seit 2000 mit ihrer Vincent Productions verschiedene Dokumentar-, Dokudrama-, Reportageformate und Spielfilme. (Quelle: www.riefenstahl-film.de)
Über Andres Veiel
Andres Veiels Arbeitsweise zeichnet sich durch eine intensive, zum Teil mehrjährige Recherche aus. Im Laufe seines künstlerischen Schaffens wurde er für seine Dokumentar- und Spielfilme, für seine Theaterinszenierungen und Autorentätigkeit mit weit über 50 Auszeichnungen geehrt, darunter der Europäische Filmpreis, mehrere Deutsche Filmpreise, der Grimme-Preis und das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. Größere Bekanntheit erlangte Andres Veiel mit seinem Kinodokumentarfilm BLACK BOX BRD (2001), in dem er die Biografien des Bankmanagers Alfred Herrhausen und des RAF-Terroristen Wolfgang Grams gegenüberstellt, sowie dem Kinospielfilm WER WENN NICHT WIR (2010) über die Vorgeschichte der RAF, der seine Premiere im Wettbewerb der Berlinale feierte und dort mit dem Alfred-Bauer-Preis ausgezeichnet wurde. Seine Theaterstücke wurden vielfach übersetzt, an mehr als 100 Bühnen aufgeführt und u.a. zum Berliner Theatertreffen eingeladen.
Bereits während seines Psychologie-Studiums im West-Berlin der 80er Jahre absolvierte Veiel eine Regie- und Dramaturgie-Ausbildung bei Krzysztof Kieślowski im Künstlerhaus Bethanien und inszenierte mit einer Knast-Theatergruppe mehrere Stücke in der JVA Berlin-Tegel. An seinen ersten abendfüllenden Dokumentarfilm „Winternachtstraum“ (1992) schließt sich der unter anderem mit dem Friedenspreis der Internationalen Filmfestspiele in Berlin sowie dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnete Dokumentarfilm „Balagan“ (1993) an, mit dem er seine Arbeit am Theater mit der filmischen Arbeit verbindet - ein weiterer roter Faden, der sich durch sein gesamtes Werk zieht. 1996 dreht er den Dokumentarfilm „Die Überlebenden“, der den Freitod von drei seiner Klassenkameraden thematisiert. Die Arbeit gilt als einer der persönlichsten Filme von Veiel und wurde zugleich als eine brillante Zeitstudie seiner Generation gefeiert. Das Langzeitprojekt „Die Spielwütigen“ (2004), das sich über eine Zeitspanne von sieben Jahren mit den Herausforderungen der Ausbildung und dem Erwachsenwerden von vier Schauspielschülern der renommierten Schauspielschule „Ernst Busch“ in Berlin befasst, feierte seine Premiere auf der Berlinale 2004 und wurde dort mit dem Panorama-Publikumspreis ausgezeichnet. Es folgt der semi-fiktionale Film „Der Kick“ (2006), der auf seinem gleichnamigen Theaterstück beruht, welches am Maxim-Gorki-Theater in Berlin unter seiner Regie uraufgeführt wurde. Für das 24-stündige Dokumentarfilmprojekt „24h Berlin – Ein Tag im Leben“ (2008) von Regisseur Volker Heise, dreht er den Teil über die Chefredaktion der Boulevardzeitung Bild. 2013 begleitet er für das Projekt „24h Jerusalem“ einen UN-Mitarbeiter in palästinensischen Flüchtlingslagern.
Ein weiterer Kinofilm beschäftigt sich mit dem umstrittenen Künstler Joseph Beuys. Für BEUYS (2017) recherchierte er über drei Jahre lang in verschiedenen Archiven und verbrachte mit seinem Editoren-Team mehr als 18 Monate im Schneideraum. Der Film, der zum größten Teil aus bis dahin unveröffentlichtem Archivmaterial besteht, stellt nicht das künstlerische Schaffen von Beuys in den Mittelpunkt, sondern den Menschen dahinter. Der Film feierte seine Weltpremiere 2017 im Wettbewerb der Berlinale und erhielt u.a. den Deutschen Filmpreis für den besten Schnitt und den besten Dokumentarfilm.
Ein weiterer kontroverser Film Veiels, der in Deutschland viele Diskussionen auslöste, war der Fernsehfilm „Ökozid“ (2020). Der Regisseur stellt darin das Deutschland der Zukunft vor den Internationalen Gerichtshof, um die jahrelange Umgehung von Kilmaschutz-Vorgaben der EU gerichtlich aufzuarbeiten. Veiel brachte „Ökozid“ 2022 auch im Theater heraus.
Im Januar 2025 erscheint das Buch „Close-up Leni Riefenstahl. Neue Perspektiven aus dem Nachlass“ (2025; Fischer Verlag), welches Veiel zusammen mit Klaus Dermutz geschrieben hat und in dem er über seine Arbeit am Film und die Komplexität der Person und Werk Leni Riefenstahl reflektiert. (Quelle: www.riefenstahl-film.de)
Ort
50 Princes Gate
Exhibition Road
London SW7 2PH
Vereinigtes Königreich