Nach dem Tod seines Vaters wurde der junge Malier Mohamed Sali Sanougo Keita von seiner Mutter dazu bestimmt, für die Familie zu sorgen. Das Vieh, mit dem die Familie das Land bewirtschaftete, wurde für 1500 Euro verkauft, um Mohameds Reise nach Europa zu finanzieren. Nach einem ersten misslungenen Versuch wurde er zurück nach Mali deportiert. Jetzt will er es noch einmal versuchen. Miriam Faßbenders einfühlsamer und wunderschön gefilmter Dokumentarfilm folgt ihm auf seiner Reise von Gao in Nord-Mali durch Algerien und schließlich Marokko, von wo aus er nach Europa gelangen möchte. Über drei Jahre hinweg hat Faßbender Mohamed an verschiedenen Stationen seiner Reise getroffen, erzwungene Zwischenstationen, wo er auf eine günstige Gelegenheit für die nächste Grenzüberquerung wartet und in der Zwischenzeit Geld verdient, um sich zu ernähren und seine Reise zu finanzieren. In Algerien, in der Nähe der marokkanischen Grenze, trifft Mohamed auf Jerry Rocky Salomon aus Kamerun, der auch nach Europa will, um dort eine musikalische Laufbahn einzuschlagen. Der Film folgt dem Rhythmus der Reise, ein Rhythmus von Bewegung und Stillstand, und beobachtet Mohamed bei seinen unterschiedlichen Unternehmungen, bei der Arbeit, unterwegs, und im Zusammenspiel mit anderen MigrantInnen. Durch längere Interviews erfahren wir von ihm und Jerry mehr über die Kosten, Strategien und Risiken an den unterschiedlichen Stationen ihrer Reise und auch über ihre Ängste und Hoffnungen. Da Faßbender die drei Jahre währende Reise nicht durchgehend begleiten konnte, stattete sie die Migranten mit Amateuerkameras aus, deren Aufnahmen 7% des Films ausmachen.
Deutschland 2011, Farbe, 92 min., mit englischen Untertiteln.
Regie: Miriam Faßbender. Mit Mohamed Sali Sanougo Keita und Jerry Rocky Salomon.
Im Anschluss an die Filmvorführung folgt ein Gespräch mit der Regisseurin Miriam Faßbender.
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