Vortrag Ausstellungseröffnung und Podiumsdiskussion

Here I stand © Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt - Landesmuseum für Vorgeschichte

Mi, 04.10.2017

18:00 Uhr – 21:00 Uhr

Goethe-Institut Glasgow

Martin Luthers Beitrag bei der Herausbildung der deutschen Sprache

Wir freuen uns, Sie zu unserer Eröffnung der Ausstellung „Here I Stand! 500 Jahre Reformation – Martin Luther“  einzuladen.

Aufgrund von gesundheitlichen Problemen ist der ursprünglich geplante Vortrag  von Prof. Dr. Hans-Joachim Solms am 4. Oktober leider abgesagt.

Stattdessen wird die Luther-Ausstellung im Goethe-Institut Glasgow mit einem Vortrag von Dr. Hartmut Günther (University of Cologne) und einer Podiumsdiskussion zu Luthers Einfluss auf die deutsche Sprache eröffnet. Die Sprache des Vortrags sowie der Podiumsdiskussion ist Deutsch.
Teilnehmer an der Diskussion sind Prof. em. Dr. Hartmut Günther (University of Cologne), Prof. Paul Bishop (University of Glasgow) und Thomas Jantzen (the German Speaking Congregation).

Es darf heute als gesichert gelten, dass es die deutsche Sprache in ihrer heutigen Form ohne das sprachmächtige Wirken Martin Luthers so nicht gäbe. Dabei war ihm sein volkssprachliches Wirken jedoch nicht Selbstzweck. Vielmehr sah Luther in seiner Hinwendung zur Volkssprache die nur folgerichtige Konsequenz seiner neuen Theologie, die unabdingbar der Volkssprachlichkeit bedurfte. So überrascht es nicht, dass überall dort, wo von Luther ausgehend der reformatorische Gedanke aufgenommen wurde, dann auch unmittelbar eine volkssprachliche Bibelübersetzung neu initiiert wurde (u.a. bei William Tyndale fürs Englische, bei Mikael Agricola fürs Finnische, bei Olaus Petri und Laurentius Andreae fürs Schwedische, bei Christian II von Dänemark fürs Dänische, bei Primož Trubar fürs Slowenische). Doch die Volkssprachlichkeit allein erklärt nicht die unmittelbare und enorme Wirksamkeit der Reformation in Deutschland. Ihr Erfolg dankte sich wesentlich der Sprachkraft des Reformators, die er am wirkungsmächtigsten in seiner Bibelübersetzung unter Beweis stellte. So war es die Luthersche Bibelübersetzung, die den Weg zu einer deutschen Einheitssprache wesentlich geebnet hat. Der Weg dahin war nicht gradlinig, sondern vielfältig gebrochen. Nicht zufällig war es auch der Weg der Durchsetzung der Reformation und letztlich sogar auch der Herausbildung einer deutschen Nation im 19. Jahrhundert.
 
Die Poster-Ausstellung selbst ist in englischer Sprache und wird vom 5. Oktober 2017 bis zum 31. Oktober 2017 im Goethe-Institut Glasgow zu sehen sein.
 
Die Veranstaltung am Goethe-Institut findet bei freiem Eintritt statt, um Voranmeldung wird gebeten.

EVENTBRITE: Talk by PROF. DR. HANS-JOACHIM SOLMS

 

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