Ein Blick zurück auf die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland werfend verfolgt der französischen Regisseur Jean-Gabriel Périot die Entstehung der terroristischen Organisation Rote Armee Fraktion (RAF) aus den Studentenunruhen der 60er und 70er Jahre. Angriffspunkt der Studentenproteste war vor allem die mächtige Springer-Presse, die mit den Zeitungen DIE WELT und BILD eine überaus konservative Politik betrieb und sich gegen alles richtete, was „links“ war. Périot verwendet ausschließlich Archivmaterial, sowohl der etablierten Medien als auch der politischen Opposition. Er verzichtet auf jeden zusätzlichen Kommentar; seine Position ist in der Montage zu finden. So entsteht ein Kaleidoskop der Widersprüche; dem Zuschauer selbst bleibt die Aufgabe, Antworten und Erklärungen zu finden.
Frankreich / Schweiz/ Deutschland 2015, 93 Min. Mit englischen Untertiteln. Regie: Jean-Gabriel Périot
Jean-Gabriel Périot wurde 1974 in Bellac (Frankreich) geboren. Nach dem Studium der Visuellen Kommunikation und einem Praktikum am Centre Pompidou, arbeitet er heute als Video-Künstler, Kameramann, Cutter und Regisseur. Geschichte und Gewalt sind häufig seine Themen, die er zwischen Dokumentar-, Animations- und Experimantalfilm wechselnd und oft unter der Verwendung von Archivmaterial bearbeitet. Une Jeunesse Allemande ist Périots Langfilm-Debüt.
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Filmografie
Als Regisseur (eine Auswahl):
2015 Une jeunesse allemande
2014 Si jamais nous devons disparaitre ce sera sans inquiétude mais en combattant jusqu'à la fin
2014 We Are Become Death
2013 L'optimisme
2013 Le jour a vaincu la nuit
2012 The Devil
2011 Looking At The Dead
2010 Les barbares
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