Essay Film Festival 2018: Session 14
Im Rahmen des diesjährigen Essay Film Festivals wird der Filmtheoretiker und -historiker Thomas Elsaesser seinen Debütfilm vorstellen - ein essayistisches Porträt seiner Großeltern Martin und Liesel Elsaesser, das sich auf Heimvideos, persönliche Korrespondenz und zeitgenössische Interviews stützt.
Die
Sonneninsel (
The Sun Island) dokumentiert das Leben und den beruflichen Werdegang seines Großvaters Martin Elsaesser (1884-1957), der von 1925 bis 1932 Architekt und Chef-Stadtplaner in Frankfurt war. Der jüngst erfolgte und umstrittene Erwerb des Wahrzeichens der Stadt, der Frankfurter Großmarkthalle, durch die Europäischen Zentralbank als Standort für ihren neuen Hauptsitz ermöglicht dem Film auf die Bedeutung von Martin Elsässer in der Architekturgeschichte der Stadt sowie auf die Nichtbeachtung seines Vermächtnisses aufmerksam zu machen.
Der Film wirft jedoch auch ein Licht auf Martin Elsaessers Privatleben und vor allem auf die langjährige Liaison seiner Frau Liesel mit dem Landschaftsarchitekten Leberecht Migge. Heimvideos und Fotografien werden mit persönlichen Briefen und zeitgenössischen Interviews kombiniert, um ein intimes Porträt dieser Beziehung darzustellen. Der Film zeigt auch den gemeinsamen Versuch der Protagonisten ein autarkes Utopia auf der Sonneninsel bei Berlin in den entscheidenden Jahren zwischen der Weimarer Republik und dem Zweiten Weltkrieg zu schaffen.
Im Anschluss an die Vorführung findet ein Gespräch zwischen Thomas Elsaesser und Erica Carter vom King's College, London, statt.
Deutschland, 2017, Digital/Blu-Ray, 72 Minuten, Englisch und Deutsch
Regie: Thomas Elsässer
Tickets
Mit Unterstützung des Goethe-Institut London und das German Screen Studies Network.
Das
Essay Film Festival findet von vom 21. bis zum 29. März 2018 an verschiedenen Orten in London statt.
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