Filmvorführung / Diskussion Transit Arts Präsentiert Amie Siegels ‘DDR/DDR’

Amie Siegel, DDR/DDR, 2008 Foto: Amie Siegel © Simon Preston Gallery, New York

Do, 24.05.2018

18:30 Uhr – 21:00 Uhr

Goethe-Institut Glasgow

Amie Siegel, DDR/DDR, 2008

Filmvorführung mit Einleitung

Amie Siegels abendfüllender filmischer Essay DDR/DDR (2008) versucht, die Überwachungstechnologien, Architekturen und psychologischen Folgen der Deutschen Demokratischen Republik (1949-1990) freizulegen.

Der Film verbindet zeitgenössische Interviews und filmische Tableaus, die durch kahle innere und äußere Landschaften eines modernistischen Ostdeutschlands gleiten, mit visuellen Stichproben, aufgenommen von versteckten Mikrokameras, die somit auf die Spionage-Kultur ihrer eigenen Produktion verweisen. Siegels stark assoziative Technik spürt den physischen und psychischen Rückständen eines Regimes nach, das von seiner erweiterten, staatlich-geförderten Überwachungsindustrie geprägt war. Gleichzeitig betreibt Siegels Film eine selbstreflexive Untersuchung seines eigenen Dokumentarfilmgenres, seiner impliziten Überwachungsstruktur und seiner Inszenierung von Autorität und Objektivität.
Die Veranstaltung wird eingeleitet von Professor Laura Bradley.

Amie Siegel arbeitet in verschiedenen Kunstformen; zwischen Film, Fotografie, Performance und Installation. In den letzten Jahren wurden Solo-Ausstellungen von Amie Siegels Arbeiten weltweit gezeigt: in der South London Gallery; im Metropolitan Museum of Art, New York, im Museum Villa Stuck, München; in der Audain Gallery, Simon Frasier University, Vancouver, B.C.; im Kunstmuseum Stuttgart und am MAK, Wien.
Amie Siegel lebt und arbeitet in New York City.
 
Professor Laura Bradley ist Chair of German and Theatre an der University of Edinburgh. Zu ihren Publikationen zählen: Cooperation and Conflict: GDR Theatre Censorship, 1961-1989 (OUP, 2010),  Brecht and Political Theatre: ‘The Mother’ on Stage (OUP, 2006). Sie ist Mit-Herausgeberin des Bands Brecht and the GDR: Politics, Culture, Posterity zusammen mit Karen Leeder (Camden House, 2011). In Zusammenarbeit mit dem Autor Peter Arnott sowie Filmemacherin Susan Kemp und unterstützt vom Playwrights’ Studio Scotland trug Lauras Forschung wesentlich dazu bei, ein neues Theaterstück und einen Film über die DDR zu erstellen.
 
Transit Arts ist eine Wanderorganisation, die sich um die Ausstellung von bewegten Bildern durch öffentliche Filmvorführungen und experimentelle Publikationen bemüht. Diese Veranstaltung ist Teil der Anthologie Uncanny Loop, die die zeitgenössische urbane Erfahrung mit Erfahrungen des Schauderhaften (Gothic) und historischen Konzepten des Unheimlichen (Uncanny) zu verbinden sucht.
 
Diese Filmvorführung ist Teil des RFN Scotland 6818 Festivals und wird unterstützt vom Goethe-Institut Glasgow.

Eventbrite

Zurück