Filmvorführung Lisl Ponger: Passagen & Angela Schanelec: Orly

Orly Still: Orly, Regisseurin Angela Schanelec

Di, 18.09.2018

19:00 Uhr

Goethe-Institut London

Lisl Ponger: Passagen

Warum machen wir uns auf die Reise? Die Antworten in Lisl Pongers Found Footage-Arbeit könnten unterschiedlicher nicht sein. Sie reichen von der plötzlichen Lust zu reisen über postkolonialen Überschuss bis hin zur absoluten Notwendigkeit. Während man sich in faszinierenden Aufnahmen aus Reisefilmen verliert, hört man die Berichte der Reisenden und Flüchtenden. Wer erzählt diese Geschichten? Wer filmt sie? Eine Tochter fragt ihren Vater auf der Flucht: „Wohin fahren wir?“. Der Vater antwortet: „Wir kommen schon an. Dort, wo wir sicher sind.“ Eine andere Frau schildert peinlich genau die Stationen einer Donaufahrt. Irgendwo dazwischen beginnt jede Reise.
 
Österreich 1996, Farbe, 35mm, 12 Min., Deutsch mit englischen Untertiteln.
Regie Lisl Ponger. Kopie: Six Pack, Wien.


Angela Schanelec: Orly
 
Der Flughafen Orly in Paris als Nicht-Ort par excellence dient als Handlungsort für Schanelecs Episodenfilm. Zahlreiche Transit-Gestalten treffen sich in kurzen Begegnungen und sich für Sekunden öffnenden Möglichkeiten. Zum Beispiel lernt man eine Mutter und ihren Sohn kennen. Sie diskutieren, streiten, etwas liegt zwischen ihnen. Man spürt, dass alles gleich verschwinden könnte. Aber noch geht es weiter. Die Zeit des Wartens ermöglicht der Filmemacherin ihre Figuren und deren Konflikte kurz aus der anonymen Masse hervorzuheben bis sie wieder in den monotonen Bewegungen verschwinden, weil die Reise weitergeht.
 
Deutschland 2010, Farbe, 35mm, 84 Min., Französisch, Deutsch mit englischen Untertiteln. Regie: Angela Schanelec. Mit Josse de Pauw, Bruno Todeschini, Natacha Régnier, Mireille Perrier, Maren Eggert, Emile Berling, Lina Phyllis Falkner. Kopie: Films Boutique, Berlin.


Wir zeigen keine Werbung vor unseren Vorführungen und starten den Film zur angegebenen Uhrzeit.

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