+ Kurzfilm 'Rakete' & 'White Calf'
Indem er die strukturelle Metapher im Kern von
Bungalow ausbaut, wird Ulrich Köhlers zweiter Spielfilm zu einem provokativen und plausiblem Gedankenspiel, das sogar noch einen konzeptionellen und mikrosoziologischen Schritt weitergeht. Wieder handelt es sich um die Studie eines Individuums in der Gesellschaft, um die Untersuchung eines Charakters und dessen von Rastlosigkeit geprägten Beziehung zu seiner Umwelt. In
Montag kommen die Fenster trifft die Protagonistin Nina (Isabelle Menke) die scheinbar spontane Entscheidung Mann und Kind zu verlassen. Eine Entscheidung, die sie nicht aus Apathie oder Ziellosigkeit trifft, sondern als Akt des freien Willens und der persönlichen Freiheit. Köhlers Umsetzung dieses Was-Wäre-Wenn-Szenarios entbehrt jeglicher äußerlichen oder ausgeprägter Dramatisierung und ist so in der Lage zu fragen, ob ein Ausbruch aus der gesellschaftlichen Struktur überhaupt möglich ist.
Deutschland, 2006, in Farbe, 88 Minuten, digital, mit englischen Untertiteln.
Regie: Ulrich Köhler. Mit Isabell Menke, Hans-Jochen Wagner, Trystan Pütter.
+ Rakete: Deutschland, 1999, in Farbe, 10 Minuten, digital.
Regie: Ulrich Köhler und Nina Könnemann
+ White Calf: Deutschland, 2005, in Farbe, 4 Minuten, digital.
Regie: Ulrich Köhler und Jeanne Faust
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