Filmvorführung Einleitung zu Arnold Schoenbergs.... + Moses und Aron

Moses und Aron © BELVA Film

Do, 14.03.2019

18:00 Uhr

BFI Southbank

Im Jahr 1929 schrieb Schönberg die Musik für einen imaginären Film, wobei er die Komposition mit den Untertiteln ‚drohende Gefahr, Angst, Katastrophe' versah. Dies verwenden Straub und Huillet als Ausgangspunkt für ihren marxistischen und anti-imperialistischen Essay, wobei sie Filmmaterial aus Archiven zusammen mit der Lesung eines im Jahr 1923 von Schönberg an Wassily Kandinsky geschriebenen Briefes über die Komplizenschaft des Malers mit der antisemitischen Politik der deutschen Regierung verwenden; dazu einen Auszug aus Bertolt Brechts Rede beim Internationalen Schriftstellerkongress zur Verteidigung der Kultur von 1935, in der er den Antisemitismus verurteilte und die untrennbare Verbindung zwischen dem Faschismus und der Grausamkeit des Kapitalismus anprangerte.
 

Moses und Aron ist eine Oper von Schönberg, die der Komponist zwischen 1930 und 1932 zu seinem eigenen Libretto komponiert hatte. Der dritte Akt blieb unvollendet. Das Libretto erzählt die Geschichte der Berufung Mose, dem die Gabe der Redekunst fehlte, sein geknechtetes Volk ins Verheißene Land zu führen, seines Konflikts mit seinem Bruder Aron, und des Abstiegs des Volkes zur Götzenanbetung und zur rituellen Opferung. Der Film liefert eine politische Interpretation von Schönbergs Werk, mit Schwerpunkt auf der Konfrontation zwischen Moses, Aron und dem Chor, der nach Straub das Volk repräsentiert. Der Film veranschaulicht die Geschichte des Kolonialismus, der Migration und des Exils. Die Oper wurde live und mit vorab aufgenommener Orchestermusik in der Kulisse des Freilicht-Amphitheaters von Alba Fucens in Süditalien verfilmt. Der Film ist dem Regisseur und politischen Aktivisten Holger Meins gewidmet.
 

Mit einer Einführung von Sam McAuliffe, Lecturer in Visual Cultures, Goldsmiths, University of London..

 
Einleitung zu Arnold Schoenbergs Begleitmusik zu einer Lichtspielscene, Regie: Danièle Huillet und Jean-Marie Straub, BRD, 1972, 16mm/DCP, Farbe und s&w, 15 Min., Deutsch mit englischen Untertiteln.
 
Moses und Aron, Regie: Danièle Huillet und Jean-Marie Straub, Österreich/BRD/Frankreich/Italien, 1974, 35mm (2 Einstellung auf 16mm)/DCP, Farbe, 105 Min., Deutsch mit englischen Untertiteln.


 

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