Workshop & Filmvorführung Moses und Aron + Workshop: ‘On the Aesthetics of Equal Distribution’

Moses und Aron © BELVA Film

Sa, 01.06.2019

14:30 Uhr

Goethe-Institut London

Ein Nachmittag zu Moses und Aron, Arnold Schoenbergs Oper und deren Adaption durch Danièle Huillet und Jean-Marie Straub.

14.30 Uhr: Filmvorführung Moses und Aron (105 Min.)

ca: 16.30 Uhr: Workshop 'On the Aesthetics of Equal Distribution' mit Ute Holl

Über den Film:

Moses und Aron ist eine Oper von Schoenberg, die der Komponist zwischen 1930 und 1932 zu seinem eigenen Libretto komponiert hatte. Der dritte Akt blieb unvollendet. Das Libretto erzählt die Geschichte der Berufung Mose, dem die Gabe der Redekunst fehlte, sein geknechtetes Volk ins Verheißene Land zu führen, seines Konflikts mit seinem Bruder Aron, und des Abstiegs des Volkes zur Götzenanbetung und zur rituellen Opferung. Der Film liefert eine politische Interpretation von Schoenbergs Werk, mit Schwerpunkt auf der Konfrontation zwischen Moses, Aron und dem Chor, der nach Straub das Volk repräsentiert. Der Film veranschaulicht die Geschichte des Kolonialismus, der Migration und des Exils. Die Oper wurde live und mit vorab aufgenommener Orchestermusik in der Kulisse des Freilicht-Amphitheaters von Alba Fucens in Süditalien verfilmt. Der Film ist dem Regisseur und politischen Aktivisten Holger Meins gewidmet.


Moses und Aron, Regie: Jean-Marie Straub und Danièle Huillet, Östereich/Italien/BRD/Frankreich, 1975, 35mm (Zwei Einstellung auf 16mm)/DCP, Farbe, 105 Min., Deutsch mit englischen Untertiteln.

Über den Workshop: ‘On the Aesthetics of Equal Distribution’ mit Ute Holl

Im Rahmen dieses Workshops wird die Medientheoretikerin Ute Holl sich näher damit auseinandersetzen, wie Huillet und Straub die Ästhetik von Arnold Schoenbergs Zwölfton-Kompositionen für ihre Filmen adaptiert haben. Auf der Basis dieser Erläuterungen werden darüber hinaus die in Huillet und Straubs Film Moses und Aron angesprochenen Themen Migration und Exil, Gesetz und Medien, Widerstand und “vermisste Menschen” Gegenstand des Workshops sein.


Ute Holl ist Professorin für Medienästhetik an der Universität Basel. In ihrem Buch Der Moses-Komplex : Politik der Töne, Politik der Bilder, Zürich 2014 (Englische Ausgabe: The Moses-Complex. Freud, Schoenberg, Straub/Huillet, Zürich, 2016) analysiert sie unter eingehender Berücksichtigung der historischen Kontexte, wie die Figur des Moses zum Gegenstand von Psychoanalyse und, in den Künsten, von Schoenbergs Zwölfton-Musik und Huillet und Straubs Film wurde, um in einer Synsthese dieser verschiedenen Auseinandersetzungen die Beziehungen zwischen Medien, Migration und Politik zu untersuchen.
 
Zu Ute Holls Forschungschwerpunkten gehören Kino- und Wahrnehmungsgeschichte, Wissensgeschichte audiovisueller Medien, Mediengeschichte der Akustik und Elektroakustik, Kinosound, sowie experimenteller und ethnographischer Film. Ihre neuesten Buchpublikationen sind Cinema, Trance and Cybernetics (2017) und Gespenster des Wissens. (Hrsg. zusammen mit Claus Pias, Buckhard Wolf, 2017).

Mit freundlicher Unterstützung von BIRMAC (Birkbeck Interdisciplinary Research in Media and Culture).
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