Film Festival Eröffnung - Vom Bauen der Zukunft: 100 Jahre Bauhaus

A collage of colours, geometrical figures, and cropped out portraits of the most prominent students of the Bauhaus ©Filmtank

Do, 21.11.2019

18:30 Uhr – 20:30 Uhr

Filmhouse Edinburgh

Nach dem Film: Interview mit co-Regisseur Thomas Tielsch moderiert von Dr Debbie Lewer!

Regie: Niels Bolbrinker, Thomas Tielsch, Farbe, 90 Min., 2017/18

VOM BAUEN DER ZUKUNFT – 100 JAHRE BAUHAUS öffnet Augen, ist viel mehr als eine Geschichte des Bauens. Ihm gelingt eine Kulturgeschichte des modernen Raumdenkens, die so fesselnd wie erhellend ist. VOM BAUEN DER ZUKUNFT – 100 JAHRE BAUHAUS macht uns zu staunenden und begeisterten Flaneuren zwischen den Räumen der Moderne, die jegliches Gestalten fortan mit völlig anderen Augen sehen werden.

Vor beinahe hundert Jahren wurde eine radikale künstlerische Utopie in die beschauliche Stadt Weimar hineingeboren: Das Bauhaus. Ihre Auswirkungen prägen unsere Lebenswelt bis heute.

Von Beginn an fragten die Architekten und Künstler des Bauhaus, darunter Walter Gropius, Wassily Kandinsky oder Paul Klee: Wie zusammenleben? Was bedeutet »zusammenleben«? Wie lassen sich Räume so gestalten, dass alle Menschen am gemeinsamen Leben teilhaben?

Mit dem Bauhaus wurden Kunst, Gestaltung und Architektur politisch. Es entstand eine Raumkunst, die sich ebenso wenig zu schade war, über den Abstand zwischen Badewanne und Toilette nachzudenken wie über den idealen Stuhl. Vom Bauhaus als gesellschaftlicher Utopie ausgehend fragt der Film nach ihrer Evolution, ihrem Wandel und ihrer Inspirationskraft im Lauf der letzten hundert Jahre.

Wie können die Ideen des Bauhaus den Herausforderungen des globalen Kapitalismus und seiner Umwälzung der Wohnungsmärkte begegnen?

Thomas Tielsch arbeitet seit den frühen achtziger Jahren als Autor, Cutter, Regisseur und Produzent. Er ist Gründer der Produktionsfirma Filmtank. VOM BAUEN DER ZUKUNFT – 100 JAHRE BAUHAUS ist nicht die erste Zusammenarbeit von Tielsch und Bolbrinker: Im Jahr 2009 porträtierten sie als Produzent (Tielsch) und Kameramann (Bolbrinker) gemeinsam Swetlana Geier, die als größte Übersetzerin russischer Literatur ins Deutsche gilt: Der Dokumentarfi lm DIE FRAU MIT DEN 5 ELEFANTEN erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Schweizer Filmpreis als bester Dokumentarfilm, den DEFA-Förderpreis des Filmfestivals DOK Leipzig und war für den Deutschen Filmpreis 2010 nominiert. Auch die von Niels Bolbrinker und Kerstin Stutterheim realisierte Künstlerdokumentation FLIEGEN UND ENGEL (2009) sowie Bolbrinkers 2014 veröffentlichten Dokumentarfilm DIE WIRKLICHKEIT KOMMT (2014) begleitete Tielsch als Produzent.

Dr Debbie Lewer ist Senior Lecturer an der University of Glasgow in Kunstgeschichte, Expertin für deutsche Kunst der Moderne und arbeitet zudem an den Schnittstellen von Kunst und religiösem Glauben. Sie hat zahlreich zu Moderner Kunst, Kultur und Politik in Deutschland und der Schweiz publiziert und ist Forschungsstipendiatin der Alexander-von-Humboldt-Stiftung. Im Zentrum ihrer Arbeit steht die deutschsprachige Avantgarde von 1910-1933: Züricher Dadaismus, Dadaismus in Deutschland, deutscher Expressionismus, ‚Neue Sachlichkeit‘, Aspekte der modernen Architektur und der breiteren literarischen und visuellen Kultur der Weimarer Republik. Sie hat außerdem zu deutscher Kunst nach 1945 in sowohl BRD als auch DDR gearbeitet und hat zahlreiche wichtige Quellen vom Deutschen ins Englische übersetzt.

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